17.10.2024
Abwrackprämie statt E-Fuels: Studie sieht deutliche Vorteile für Klimaschutz und Kosten

Die Debatte um die effektivsten Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor ist in vollem Gange. Während die Förderung von E-Fuels als eine mögliche Lösung gehandelt wird, zeigt eine neue Studie des Umweltforschungsverbunds ICCT, dass eine Abwrackprämie für Verbrennerfahrzeuge im Vergleich deutlich günstiger und effektiver sein könnte. Wie die Zeit am 17. Oktober 2024 berichtete, könnten mit einer solchen Prämie bis zu einem Drittel der bis 2030 benötigten Einsparungen im Verkehrssektor erreicht werden.

Konkret schlagen die Forscher ein Abwrackprogramm vor, das die Stilllegung von acht Millionen Verbrenner-Autos vorsieht. Dadurch könnten bis zu 11 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Im Vergleich dazu liegt das Emissionsminderungspotenzial von E-Fuels laut Studie bei lediglich 190.000 Tonnen CO2-Äquivalenten.

Neben der höheren CO2-Einsparung sprechen auch die Kosten für ein Abwrackprogramm. Die Wissenschaftler schätzen die Produktionskosten für in Deutschland produzierte E-Fuels im Jahr 2030 auf rund 910 Euro pro vermiedener Tonne CO2-Äquivalenten. Ein Abwrackprogramm hingegen würde lediglich 313 Euro pro Tonne bei Dieselfahrzeugen und 255 Euro bei Benzinern kosten.

Das ICCT, eine unabhängige Forschungsorganisation, die 2015 den VW-Abgasskandal in den USA aufdeckte, stellt mit dieser Studie die Frage nach dem effektivsten Weg zur Senkung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor in den Raum. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Abwrackprämie für Verbrennerfahrzeuge eine kostengünstigere und wirkungsvollere Alternative zu E-Fuels darstellen könnte.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10-17/studie-abwrackpraemie-fuer-verbrenner-billiger-als-e-fuels
  • https://www.wiwo.de/unternehmen/verkehrswende-studie-abwrackpraemie-fuer-verbrenner-billiger-als-e-fuels/30043072.html
  • https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/id_100511444/studie-abwrackpraemie-fuer-verbrenner-billiger-als-e-fuels.html
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