11.11.2024
Klärschlamm liefert Wärme: Schmölln startet Pilotprojekt

Wärmewende in Schmölln: 3,2 Millionen Euro für innovatives Heizkonzept

Die thüringische Stadt Schmölln setzt ein Zeichen für die Wärmewende. Mit einer Förderung von 3,2 Millionen Euro durch das Umweltministerium entsteht ein Pilotprojekt, das rund 100 Haushalte mit grüner Wärme versorgen soll. Wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-11/11/3-2-millionen-euro-fuer-gruenes-heizen-in-schmoelln), nutzen die Stadtwerke Schmölln die Abwärme des örtlichen Klärwerks, um klimafreundliche Energie zu erzeugen.

Abwärme statt Erdgas: Ein zukunftsweisendes Projekt

Bisher wurden die Haushalte mit Erdgas beheizt. Das neue Konzept sieht vor, die Restwärme des Klärwerks, die sonst ungenutzt bliebe, für die Wärmeversorgung zu verwenden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldete, dass die Bauarbeiten bereits begonnen haben. Im Zentrum des Projekts steht die Errichtung einer Energiezentrale auf dem Gelände der Kläranlage. Neben den privaten Haushalten sollen auch eine Kindertagesstätte und ein Gymnasium von der umweltfreundlichen Wärme profitieren.

Modellcharakter für Thüringen

Das Pilotprojekt in Schmölln hat Modellcharakter für andere Kommunen in Thüringen. Wie das Umweltministerium mitteilte, besitzt prinzipiell jede Stadt mit einem Klärwerk das Potenzial, Abwärme für die Wärmeversorgung zu nutzen. Dies betrifft sowohl Mittel- und Großstädte als auch die meisten kleineren Städte im Bundesland. Das Projekt in Schmölln könnte somit als Vorbild für eine flächendeckende Umsetzung der Wärmewende dienen und anderen Stadtwerken und Entwässerungsbetrieben wertvolle Orientierung bieten.

Langfristige Perspektiven und Herausforderungen

Die Nutzung von Abwärme aus Kläranlagen ist ein vielversprechender Ansatz für eine nachhaltige Wärmeversorgung. Die Umsetzung solcher Projekte erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und erhebliche Investitionen. Neben den technischen Aspekten müssen auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit und die Akzeptanz in der Bevölkerung berücksichtigt werden. Das Pilotprojekt in Schmölln wird zeigen, wie diese Herausforderungen in der Praxis bewältigt werden können und welche langfristigen Perspektiven sich für die Nutzung von Abwärme im Rahmen der Wärmewende ergeben.

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