Die Weltklimakonferenz COP29 in Baku, Aserbaidschan, steht vor komplexen Herausforderungen. Wie die dpa am 11. November 2024 berichtete, rückt die Klimakrise trotz ihrer dramatischen Zuspitzung auf der politischen Agenda hinter andere Krisen wie den Ukraine-Krieg, die Lage im Nahen Osten und die Wiederwahl Donald Trumps zurück. Die Konferenz, die vom 11. bis 22. November 2024 stattfindet, soll den Fokus wieder auf die drängenden Fragen des Klimaschutzes lenken.
Die Wahl des Austragungsortes, Aserbaidschan, ein Land, das stark von der Öl- und Gasförderung abhängig ist, wird kritisch betrachtet. Martin Kaiser, Chef von Greenpeace Deutschland, kritisiert die Wahl eines „autokratischen Gastgeberlandes“, das die Förderung fossiler Brennstoffe priorisiert, wie die Süddeutsche Zeitung am 11. November 2024 berichtete. Die ZEIT berichtete am selben Tag ebenfalls über die Bedenken hinsichtlich der Wahl Aserbaidschans als Gastgeberland.
Ein zentrales Thema der Konferenz ist die Klimafinanzierung. Wie die dpa berichtet, haben die Industrieländer zugesagt, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzmaßnahmen in ärmeren Ländern bereitzustellen. Diese Zusage läuft 2025 aus. In Baku soll nun über die zukünftige Finanzierung verhandelt werden. Der Bedarf ist enorm, wie Greenpeace-Chef Kaiser betont: "Es geht jetzt nicht mehr um Milliarden, sondern um Billionen." Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstreicht die Bedeutung einer gerechten Klimafinanzierung und fordert von der Bundesregierung, sich für ein ambitioniertes Finanzierungsziel einzusetzen.
Die Wiederwahl Donald Trumps wirft einen Schatten auf die Verhandlungen. Trump hatte in seiner ersten Amtszeit den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen veranlasst. Wie die Berner Zeitung am 9. November 2024 analysierte, könnte ein erneuter Ausstieg der USA die Verhandlungen zwar erschweren, die globale Energiewende aber nicht aufhalten. Auch das Langenthaler Tagblatt berichtete am 8. November 2024 über die möglichen Auswirkungen von Trumps Wahl auf das Pariser Abkommen.
Trotz der schwierigen Voraussetzungen gibt es auch Hoffnung auf Fortschritte. Die dramatischen Folgen der Klimakrise, wie die jüngsten Flutkatastrophen in Spanien, verdeutlichen den Handlungsbedarf. Die ZEIT zitiert Inger Andersen, Chefin des UN-Umweltprogramms: "Die Konsequenzen einer so extremen Erwärmung für Menschen, Gesellschaften und Volkswirtschaften sind unvorstellbar." Auch Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, warnt vor den zunehmenden Risiken, sieht aber noch die Möglichkeit, "die Dinge zu drehen", wie die ZEIT berichtet.
Germanwatch betont die Bedeutung der COP29 für die internationale Klimafinanzierung und fordert von den reichen Ländern eine deutliche Erhöhung der Unterstützung für arme Länder, wie aus einer Pressemitteilung vom 4. November 2024 hervorgeht. Die Organisation sieht in Baku die Chance für einen "Quantensprung" bei der Klimafinanzierung. Auch die Heinrich-Böll-Stiftung informiert auf ihrer Webseite über die COP29 und die zentralen Themen der Konferenz, darunter die Klimafinanzierung und die Verhandlungen zu den internationalen CO2-Märkten.
Quellen: