11.11.2024
Klimakonferenz in Baku Deutschlands Rolle und die Finanzierungsfrage

Jennifer Morgan und die COP29: Führungsrolle erfordert Engagement

Die COP29 in Baku, Aserbaidschan, steht im Fokus der internationalen Klimapolitik. Jennifer Morgan, Deutschlands Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, betont die Notwendigkeit verstärkter globaler Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, fordert Morgan insbesondere mehr finanzielle Zusagen, auch von aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China. Ihre Aussage "Wer eine Führungsrolle will, kann sich nicht verstecken" unterstreicht die Notwendigkeit eines gemeinsamen Engagements aller Staaten.

Deutschland sieht sich trotz der aktuellen politischen Situation als verlässlichen Partner in der internationalen Klimafinanzierung. Die F.A.Z. zitiert Morgan dazu mit der Begründung, dass Deutschland von seinen historischen Emissionen profitiert habe und somit eine Mitverantwortung für die globalen Folgen des Klimawandels trage. Darüber hinaus lägen deutsche Interessen in der Stabilität anderer Länder, die durch Extremwetterereignisse bedroht sind. Investitionen in den Klimaschutz im Ausland seien somit auch eine Investition in die internationale Sicherheit und die Vermeidung klimabedingter Konflikte.

Die Wahl Aserbaidschans als Austragungsort für die COP29 ist nicht unumstritten. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) berichtet über die Kritik an der Vergabe der Konferenz an einen autoritär regierten und ölproduzierenden Staat. Aserbaidschan steht aufgrund seiner Menschenrechtslage und seiner Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen in der Kritik. Befürworter argumentieren jedoch, dass die Einbindung aller Länder, auch derjenigen mit großer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, für den Erfolg der internationalen Klimapolitik unerlässlich sei.

Die F.A.S. erläutert den Auswahlprozess für den Austragungsort der COP und führt die Entscheidung für Baku auf das Veto Russlands gegen Bulgarien und den Rückzug Armeniens zurück. Aserbaidschan blieb somit als einziger Kandidat übrig, auf den sich alle Mitglieder einigen konnten. Die Kontroverse um den Austragungsort wirft jedoch die Frage auf, wie glaubwürdig die Bemühungen um Klimaschutz sind, wenn die Konferenz in einem Land stattfindet, das stark von der Ölproduktion abhängig ist.

Morgan betont die Notwendigkeit, die Finanzierungszusagen für den globalen Klimaschutz zu erhöhen. Sie argumentiert, dass die Industrieländer ihrer historischen Verantwortung gerecht werden müssen und gleichzeitig die aufstrebenden Wirtschaftsmächte stärker in die Pflicht genommen werden müssen. Die COP29 wird zeigen, ob es gelingt, konkrete Fortschritte bei der Klimafinanzierung zu erzielen und die globale Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel zu stärken.

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