Der Traum von weißen Weihnachten rückt durch den Klimawandel in immer weitere Ferne. Wie die Zeit am 18. Dezember 2024 berichtete, sinkt die Wahrscheinlichkeit für Schnee an den Feiertagen kontinuierlich. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigt diesen Trend. Die Definition von "weißen Weihnachten" spielt dabei eine entscheidende Rolle: Betrachtet man nur einen der drei Feiertage, steigt die Chance auf Schnee. Dennoch waren die letzten Jahre insgesamt zu mild für verbreitete Schneefälle.
Besonders in Ostdeutschland sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar. Der Tagesspiegel berichtet, dass in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Brandenburg in den letzten Jahren am Morgen des 24. Dezembers meist kein Schnee lag. Ausnahmen gab es im Vorjahr in einigen Teilen Ost-Sachsens und Brandenburgs, auf dem Brocken, in Teilen des Thüringer Waldes und kurzzeitig sogar in einigen Berliner Stadtteilen wie Dahlem.
Flächendeckend weiße Weihnachten in Deutschland gab es laut DWD zuletzt im Jahr 2010. Damals lag fast das gesamte Bundesgebiet am 24. Dezember unter einer Schneedecke. Generell gilt: Je näher eine Region an Nord- oder Ostsee liegt und je niedriger das Gelände, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee.
Die Fuldaer Zeitung zitiert DWD-Meteorologe Tobias Reinartz mit einem ersten Ausblick auf die Weihnachtsfeiertage. Demnach bleibt das Wetter in den Tagen vor Weihnachten wechselhaft. Sturmtief Anka bringt neben Regen auch starken Wind, vor allem im Bergland. Anschließend sorgt Sturmtief Bianca für deutlich sinkende Schneefallgrenzen. Im Schwarzwald und am Alpenrand könnten einige Zentimeter Neuschnee fallen. Für Heiligabend prognostiziert Reinartz mildere Luft aus Nordwesten. Ob es für weiße Weihnachten reicht, ist ungewiss, aber im südostdeutschen Bergland bestehen die besten Chancen.
Web.de erinnert daran, dass weiße Weihnachten auch vor dem Klimawandel keine Selbstverständlichkeit waren. Experten sprechen von einem "Weihnachtstauwetter" um den 24. Dezember, das Schnee schmelzen lässt. Der Klimawandel verstärkt diesen Effekt jedoch. Eine Auswertung von Climate Central zeigt, dass es in den letzten zehn Jahren in Deutschland durchschnittlich 18 Wintertage mehr mit Temperaturen über null Grad gab als in einer Welt ohne Klimawandel. Laut Kristina Dahl von Climate Central gehört Deutschland zu den zehn am stärksten betroffenen Ländern.
Auch GEO bestätigt den Trend und betont, dass die Vorstellung von weißen Weihnachten nostalgisch verklärt ist. GEO zitiert ebenfalls die Studie von Climate Central und Kristina Dahls Aussagen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wintertage. Wärmere Winter verringern die Schneedecke in den Bergen, was wiederum Folgen für das Schmelzwasser im Frühjahr und die Bewässerung von Feldfrüchten hat.
Die Tagesschau berichtet über die Chancen auf weiße Weihnachten in Baden-Württemberg. Auch hier sind die Aussichten eher gedämpft. Der DWD erwartet eher regnerisches und kühles Wetter. Schnee ist nur in höheren Lagen der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldes wahrscheinlich.
Die Neue Osnabrücker Zeitung zitiert den DWD, der "weiße Weihnachten" für die Niederungen Deutschlands ausschließt. Es werde mild und teilweise nass. Auch hier wird der Zusammenhang mit dem Klimawandel und den seltener werdenden Wintertagen hergestellt.
Ad-hoc-news berichtet ebenfalls über die geringe Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten. Nur im Südosten Deutschlands wird am Freitag Schnee erwartet, der über die Feiertage liegen bleiben könnte. Im Rest des Landes bleibt es unbeständig mit Temperaturen im mittleren einstelligen Bereich.
Der MDR erklärt, dass weiße Weihnachten in Deutschland schon immer die Ausnahme waren. Zukünftig werden Frost und Schnee zum Fest noch seltener vorkommen. Auch hier wird auf die sinkende Wahrscheinlichkeit durch den Klimawandel hingewiesen und die Studie von Climate Central zitiert.