19.10.2024
Krankheitsfall Urlaub: Warum wir gerade dann oft krank werden

Krank im Urlaub - wie kann das sein?

Urlaub, Sonne, Strand und Entspannung - was könnte schöner sein? Doch viele Menschen kennen das Phänomen: Kaum angekommen und die ersten Tage der Erholung genießen, schon klopft eine Erkältung oder ein anderes gesundheitliches Problem an. Wie kann es sein, dass man gerade in den entspannendsten Phasen des Jahres krank wird? Dahinter steckt oft das vegetative Nervensystem.

Der Einfluss des vegetativen Nervensystems

Das vegetative Nervensystem, auch autonomes Nervensystem genannt, spielt eine zentrale Rolle in unserem Körper. Es steuert viele unbewusste Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Dieses System ist in zwei Hauptbereiche unterteilt: den Sympathikus und den Parasympathikus.

Der Sympathikus ist für die sogenannten "Kampf-oder-Flucht"-Reaktionen zuständig. Er sorgt dafür, dass der Körper in Stresssituationen optimal funktioniert. Der Parasympathikus hingegen ist für die "Ruhe und Verdauung"-Reaktionen verantwortlich. Er hilft dem Körper, sich zu erholen und zu regenerieren.

Stress und seine Auswirkungen auf die Gesundheit

In unserem hektischen Alltag ist oft der Sympathikus aktiv. Termine, Verpflichtungen und ständige Erreichbarkeit setzen unseren Körper unter Dauerstress. In dieser Phase funktioniert das Immunsystem oft auf Hochtouren, um den Körper vor Krankheiten zu schützen. Sobald jedoch der Stress nachlässt und der Parasympathikus die Überhand gewinnt, kann es zu einem sogenannten "Nachlassen der Immunabwehr" kommen.

Warum ist das so? Der Wechsel vom stressigen Alltag zur Entspannungsphase bedeutet für das Immunsystem eine Umstellung. Der Körper schaltet in den Regenerationsmodus, und das Immunsystem nimmt sich eine Auszeit, um sich zu erholen. In dieser Phase sind wir anfälliger für Infektionen, da die Abwehrkräfte nicht mehr auf Höchstleistung arbeiten.

Reisekrankheiten: Keime und Bakterien

Hinzu kommen die Belastungen durch Reisen selbst. Ob im Flugzeug, Zug oder Bus – wir sind vielen Keimen und Bakterien ausgesetzt. Die Luftzirkulation in Flugzeugen beispielsweise kann die Verbreitung von Krankheitserregern begünstigen. Auch die Hygiene in öffentlichen Verkehrsmitteln lässt oft zu wünschen übrig.

Ein weiterer Faktor ist der Kontakt mit neuen Umgebungen und unbekannten Erregern. In fremden Ländern sind wir Bakterien und Viren ausgesetzt, die unser Körper nicht kennt. Das Immunsystem muss sich erst an diese neuen Herausforderungen anpassen, was zusätzliche Energie kostet und unsere Abwehrkräfte schwächen kann.

Tipps zur Vorbeugung

Doch wie kann man sich davor schützen, im Urlaub krank zu werden? Hier einige Tipps:

- Achten Sie auf Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen und die Nutzung von Desinfektionsmitteln können helfen, Keime zu reduzieren. - Stärken Sie Ihr Immunsystem bereits vor der Reise: Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung tragen zur Stärkung der Abwehrkräfte bei. - Vermeiden Sie Stress: Versuchen Sie, den Urlaub entspannt anzugehen und nicht in Hektik zu verfallen. - Nehmen Sie eine Reiseapotheke mit: Medikamente gegen Erkältungen, Magen-Darm-Beschwerden und andere häufige Erkrankungen sollten immer im Gepäck sein. - Passen Sie sich dem Klima und der Umgebung an: Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz und trinken Sie genug Wasser, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.

Fazit

Auch wenn es ärgerlich ist, im Urlaub krank zu werden, steckt oft eine ganz natürliche Ursache dahinter. Das vegetative Nervensystem spielt eine zentrale Rolle bei der Umstellung von Stress auf Entspannung und kann das Immunsystem vorübergehend schwächen. Mit den richtigen Vorbereitungen und einer bewussten Achtsamkeit gegenüber der eigenen Gesundheit kann man jedoch viel dazu beitragen, um gesund und erholt aus dem Urlaub zurückzukommen.

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