Das Salzkammergut, eine Region geprägt von Bergen, Seen und der Geschichte der Habsburger, stand 2024 im Rampenlicht der europäischen Kulturlandschaft. Als erste alpine ländliche Region trug es den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ und präsentierte unter dem Motto „Aufbruch, Salzkammergut!“ rund 300 Projekte in den Bereichen Kunst, Kultur und Tradition. Wie Hannes Hintermeier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) berichtet, beteiligten sich neunzehn oberösterreichische und vier steirische Gemeinden an diesem Kulturfeldzug, der 2800 Künstler aus 73 Ländern in die Region brachte. Die Themengebiete reichten von „Globalokal – Building the New“ über „Kultur im Fluss“ und „Macht und Tradition“ bis hin zu „Sharing Salzkammergut – Die Kunst des Reisens“.
Doch was bleibt von diesem „Aufbruch“? Während die Werbeflächen entlang der Salzkammergutstraße B 145 noch immer die Botschaft des Kulturhauptstadtjahres verkünden, stellt sich die Frage nach dem nachhaltigen Einfluss auf die Region. Hintermeier (FAZ) spricht von vorläufigen Bilanzen, die gezogen werden müssen, um das Erbe der Habsburger und das Vermächtnis der Kulturhauptstadt zu bewerten. Neben der Kunst und Architektur spielt auch die Kulinarik eine wichtige Rolle, insbesondere der Kaiserschmarrn, der als süße Verführung untrennbar mit der österreichischen Identität verbunden ist.
Die Geschichte des Kaiserschmarrns ist von Legenden umwoben, die sich um Kaiser Franz Joseph I. ranken. Eine Version, die auf der Webseite des Restaurants „Das Landegger“ erzählt wird, besagt, dass dem Koch der Palatschinken misslang und er das zerfetzte Gericht mit Zucker und Rosinen als „Kaiserschmarrn“ servierte. Eine andere Legende, die ebenfalls auf der Webseite des Restaurants zu finden ist, erzählt von einem wütenden Koch, der das misslungene Gericht unter einer Glosche versteckte, woraufhin der Kammerdiener es dem Kaiser servierte. Die dritte Legende, die auf der Webseite erwähnt wird, berichtet von einer Bäuerin, die den Kaiser mit einem improvisierten Gericht aus Eiern, Milch, Mehl und Früchten bewirtete, das dieser als „Kaiserschmarrn“ lobte.
Der Kaiserschmarrn ist nicht nur ein Dessert, sondern ein Symbol für österreichische Gemütlichkeit und Tradition. Wie die „Schmarrn-Kaiserin“ auf Bergwelten betont, ist der Kaiserschmarrn eng mit der alpinen Kultur verbunden und mehr als nur eine klassische Nachspeise. Auch der Blog „Schlaraffenwelt“ widmet sich dem perfekten Kaiserschmarrn und seinen Geheimnissen, von der Auswahl der Zutaten bis zur Zubereitung in der Pfanne oder im Ofen. Die Bloggerin „carrotsforclaire“ teilt auf Instagram ihre Begeisterung für selbstgemachten Kaiserschmarrn und zeigt, wie man ihn mit Kindern zubereiten kann.
Der lange Schatten des Kaiserschmarrns reicht somit weit über die kulinarische Ebene hinaus. Er steht für die kulturelle Identität des Salzkammerguts und Österreichs, für die Verbindung von Tradition und Moderne, für die Freude am Genuss und die Erinnerung an kaiserliche Zeiten. Ob die Kulturhauptstadt 2024 diese Bedeutung des Kaiserschmarrns weiter stärken konnte, wird die Zukunft zeigen. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/was-bleibt-von-der-kulturhauptstadt-bad-ischl-salzkammergut-110131610.html - Schmarrnsinn: https://schmarrnsinn.de/ - Instagram: https://www.instagram.com/carrotsforclaire/p/B-u1mxlB2UO/ - Das Landegger: https://www.das-landegger.at/news/kaiserschmarrn/ - Schlaraffenwelt: https://schlaraffenwelt.de/goldbraun-und-fluffig-der-perfekte-kaiserschmarrn-und-sein-geheimnis/ - Amazon: https://www.amazon.de/Im-Schatten-Kaiser-Halunken-Mittelalter/dp/3844243313 - Bergwelten: https://www.bergwelten.com/a/wer-ist-die-schmarrn-kaiserin - Alpinhotel Vajolet: https://www.hotel-vajolet.it/en/hiking-hotel-dolomites.html