Der Ärztemangel auf dem Land ist ein allgegenwärtiges Thema. Immer weniger Medizinstudierende entscheiden sich für die Niederlassung in ländlichen Regionen, während gleichzeitig immer mehr Landärzte in den Ruhestand gehen. Doch es gibt sie noch, die Ärztinnen und Ärzte, die sich bewusst gegen den Trend entscheiden und ihre Praxis fernab der urbanen Zentren eröffnen. Sie sind überzeugt von den Vorteilen der ländlichen Versorgung und sehen im engen Kontakt zu ihren Patienten eine besondere Bereicherung.
Ein Beispiel dafür ist Katharina Kirsche, die in Niedersachsen praktiziert. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat sie sich ihren Traum von der eigenen Hausarztpraxis auf dem Land erfüllt. An einem gewöhnlichen Dienstagmorgen hat sie bereits zahlreiche Patienten mit den typischen Symptomen der aktuellen Infektionswelle behandelt. Trotz der Herausforderungen empfindet sie die Arbeit als erfüllend und spricht von einem „ruhigen Morgen“. Die FAZ beleuchtet in ihrem Artikel die Motivation von Ärzten wie Katharina Kirsche, die sich für die ländliche Versorgung engagieren.
Auch Dr. Katrin Welke, die in Bexhövede eine neue Praxis eröffnet hat, setzt auf die Zukunft der ländlichen Medizin. Wie die Nordsee-Zeitung berichtet, entsteht ihre Praxis inmitten einer Region, die unter Ärztemangel leidet. Während andere Praxen schließen, investiert Welke in neue Räumlichkeiten und ein modernes Arbeitsumfeld. Sie sieht in der Nähe zu ihren Patienten und der persönlichen Betreuung einen entscheidenden Vorteil der Landarztpraxis.
Ein weiteres Beispiel für junge Mediziner, die das Landarzt-Abenteuer wagen, ist das Ehepaar Henderson in Brake. Die Kreiszeitung Wesermarsch berichtet über die beiden Ärzte, die sich bewusst für die Niederlassung in einer ländlichen Region entschieden haben. Sie sehen im engen Kontakt zu ihren Patienten und der ganzheitlichen Betreuung eine besondere Herausforderung und zugleich eine große Chance. Sie schätzen die familiäre Atmosphäre und die Möglichkeit, ihre Patienten über einen langen Zeitraum zu begleiten.
Die Entscheidung für die Landarztpraxis ist oft mit persönlichen Überzeugungen und einer besonderen Berufung verbunden. Wie Dr. Janine Feurer, Landärztin auf Fehmarn, im Interview mit "Lass dich nieder" betont, bietet der Beruf des Landarztes eine hohe Lebensqualität und die Möglichkeit, medizinisch breit gefächert tätig zu sein. Sie schätzt die Vielseitigkeit ihrer Arbeit und die enge Beziehung zu ihren Patienten. Gleichzeitig räumt sie ein, dass das Leben auf dem Land auch Herausforderungen mit sich bringt, wie die geringere Anonymität und das eingeschränkte kulturelle Angebot.
Auch Sabine Sefrin, die in Wehingen die Praxis ihres Vaters übernommen hat, ist eine Landärztin aus Überzeugung. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, hat sie nach einigen beruflichen Stationen den Weg zurück in ihre Heimatregion gefunden. Sie schätzt den engen Kontakt zu ihren Patienten und die Möglichkeit, Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen zu betreuen. Sefrin betont die Wichtigkeit der Weiterbildung, um mit dem medizinischen Fortschritt Schritt zu halten und ihren Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Die Beispiele dieser Landärztinnen und Landärzte zeigen, dass es trotz der Herausforderungen immer noch Mediziner gibt, die sich mit Leidenschaft für die ländliche Versorgung engagieren. Sie sind überzeugt von den Vorteilen der persönlichen Betreuung und sehen im engen Kontakt zu ihren Patienten eine besondere Bereicherung. Sie sind Landärzte aus Überzeugung und gestalten die Zukunft der ländlichen Medizin aktiv mit.
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