11.11.2024
Lärmüberschreitungen am LNG-Terminal Mukran sorgen für anhaltenden Streit

Lärmrichtwert am LNG-Terminal Mukran in vier Nächten überschritten

Der Lärmrichtwert am LNG-Terminal in Mukran auf Rügen wurde seit Inbetriebnahme in vier Nächten überschritten. Wie die Zeit berichtet (Zeit Online, 11.11.2024), geht dies aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Petra Federau hervor. Demnach entstand die Lärmbelastung durch den Einsatz der sogenannten Gas Combustion Unit (GCU). Anwohner hatten sich wiederholt über nächtlichen Lärm beschwert.

Der Terminal-Betreiber Deutsche Regas räumte den wiederholten Einsatz des Geräts aufgrund technischer Probleme ein. Laut Landesregierung war dies jedoch nicht von der Betriebsgenehmigung gedeckt. Es werden nun Maßnahmen ergriffen, um diesen Einsatz der GCU künftig zu untersagen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet (Süddeutsche Zeitung, 11.11.2024), bestätigte die Landesregierung den Sachverhalt.

Die AfD fordert die Einstellung aller Aktivitäten der Deutschen Regas in Mukran, sollte das Unternehmen keinen gesetzeskonformen Betrieb gewährleisten können. Die Anlage sei nur gering ausgelastet und trage kaum zur Versorgungssicherheit Deutschlands bei, so Petra Federau, energiepolitische Sprecherin der AfD-Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern. Auch der NDR berichtete über die Sondersitzung der Sassnitzer Stadtvertretung zum Thema Lärm (NDR, 30.10.2024). Dort wurde deutlich, dass die Anwohner konkrete Maßnahmen zur Lärmreduzierung fordern, während die Deutsche Regas zwar an Lösungen arbeitet, diese aber noch nicht präsentieren konnte.

Im September hatte ein nicht genehmigter Umschlag von Flüssigerdgas für den Weitertransport nach Schweden den Streit um die Anlage weiter angefacht. Der Bau des umstrittenen Terminals wurde vom Bund mit der Versorgungssicherheit Deutschlands begründet. Angeliefertes Flüssigerdgas wird in Mukran wieder in den gasförmigen Zustand umgewandelt und ins Gasfernleitungsnetz eingespeist. Hierfür wurde eine Pipeline durch die Ostsee bis nach Lubmin verlegt. Die Deutsche Umwelthilfe klagt bereits gegen den Betrieb des LNG-Terminalschiffs "Neptune" in Lubmin (DUH, 07.08.2023) und kritisiert unter anderem die fehlende Umweltverträglichkeitsprüfung und die tatsächliche Lärmbelastung.

Die Diskussion um die Lärmbelästigung durch das LNG-Terminal in Mukran hält an. Die Anwohner erwarten konkrete Maßnahmen zur Lärmminderung, während der Betreiber und die Behörden an Lösungen arbeiten. Die Versorgungssicherheit und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben stehen im Mittelpunkt der Debatte.

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