Mitte November kreuzt die Erde alljährlich die Bahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle. Dies führt zum beeindruckenden Himmelsphänomen der Leoniden-Sternschnuppen, deren Höhepunkt in der Nacht vom 17. auf den 18. November erwartet wird. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, prognostizieren Experten, dass der Höhepunkt des Leonidenstroms am frühen Sonntagmorgen gegen 5:00 Uhr eintreten wird. Die Zeit berichtete ebenfalls über das Ereignis (Zeit Online, 15.11.2024).
Leider stehen die Chancen für eine Beobachtung des Spektakels in Deutschland in diesem Jahr eher schlecht. Dichte Wolken und Nebel werden vielerorts den Blick auf den Sternenhimmel verdecken, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) gegenüber der dpa. Einzig südlich der Donau, im Alpenvorland und in den Alpen, besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit, die Leoniden zu sehen. Auch hier könnte jedoch Nebel die Sicht beeinträchtigen, sodass höhere Lagen aufgesucht werden sollten. Weitere, wenn auch geringe, Chancen bieten die Berge der Schwäbischen Alb und des Schwarzwalds.
Uwe Pilz, Vorsitzender der Vereinigung der Sternfreunde, rechnet mit etwa zehn sichtbaren Leoniden pro Stunde zum Höhepunkt des Stroms. Laut Pilz sind die Sternschnuppen auch in den Tagen nach dem Maximum noch am Himmel zu entdecken. Sie erscheinen scheinbar aus dem Sternbild Löwe zu kommen, das in den Morgenstunden hoch am Südosthimmel steht. Im Vergleich zu anderen Meteorströmen, wie den Perseiden im August mit bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde, sind die Leoniden eher spärlich.
Die Leoniden sind Überreste des Kometen 55P/Tempel-Tuttle, dessen Bahn die Erde einmal jährlich kreuzt. Der 1865 entdeckte Komet benötigt etwa 33 Jahre für einen Umlauf um die Sonne. Die Leoniden sind besonders schnelle Meteore mit einer Geschwindigkeit von etwa 70 Kilometern pro Sekunde oder 252.000 Kilometern pro Stunde. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen die Staubteilchen und erzeugen die charakteristischen Leuchtstreifen.
Wer die Leoniden beobachten möchte, sollte sich einen möglichst dunklen Ort fernab von störenden Lichtquellen suchen. Am besten eignet sich ein erhöhter Standort mit freier Sicht zum Südosthorizont. Warme Kleidung ist empfehlenswert, da die Temperaturen in den frühen Morgenstunden kühl sein können. Ein Fernglas ist nicht notwendig, da die Sternschnuppen mit bloßem Auge am besten zu sehen sind.