Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat scharfe Kritik an einer ZDF-Dokumentation mit dem Titel „Die Tricks der Superreichen“ geübt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, stört sich Lindner insbesondere daran, dass das ZDF den Film auf Youtube mit einem Bild von ihm bewirbt, obwohl er in der Dokumentation selbst nur kurz mit einem älteren Statement aus dem Jahr 2022 zu sehen ist. Für die aktuelle Sendung sei er nicht angefragt worden, so die F.A.Z..
Lindner äußerte seinen Unmut öffentlich auf der Plattform X (ehemals Twitter). Er wirft dem ZDF vor, einen „an Einseitigkeit nicht zu übertreffenden Beitrag“ mit seinem Bild zu vermarkten und bezeichnet dies als „Aktionismus mit Geld der Gebührenzahler“. Die F.A.Z. zitiert Lindners Aussage: „Wieso taucht mein Bild hier auf, liebes ZDF? […] Das ist kein Journalismus, das ist Aktionismus. Mit Geld der Gebührenzahler.“
Die F.A.Z. kritisiert den von Oliver Klein moderierten Beitrag ebenfalls und beschreibt ihn als von einem „einseitigen, aggressiven, aufgeregten und theatralischen Agitprop-Stil“ geprägt. Besonders die Einleitung des Films, in der es heißt „Deutschland ist ein reiches Land. Verdammt reich. Und trotzdem fehlt es überall an Geld“, wird von der F.A.Z. als tendenziös hervorgehoben, da der Rekord an Steuereinnahmen der öffentlichen Hand unerwähnt bleibe.
Auch wenn das ZDF auf die ungleiche Verteilung der Steuerprogression und die prozentual höhere Belastung von Normalverdienern im Vergleich zu Spitzenverdienern hinweise, bleibe der Beitrag laut F.A.Z. einseitig. Der Stil des Beitrags wirke eher wie ein Wahlkampffilm denn wie öffentlich-rechtliches Informationsfernsehen. Eine Anfrage der F.A.Z. an das ZDF zu den Vorwürfen blieb bislang unbeantwortet.
Die Diskussion um die Besteuerung von Superreichen und die Rolle der Medien in dieser Debatte wird durch den Vorfall erneut befeuert. Während Lindner die Darstellung des ZDF als einseitig kritisiert, verweisen andere Stimmen auf die Notwendigkeit, die bestehenden Ungleichheiten im Steuersystem zu thematisieren. Die Frage, wie objektiv und ausgewogen die Berichterstattung über dieses Thema erfolgen kann, bleibt weiterhin Gegenstand der Diskussion.