Ein 30-jähriger Lkw-Fahrer hat auf einer rund 60 Kilometer langen Strecke über nordrhein-westfälische Autobahnen eine Unfallserie verursacht, die nach Schätzungen der Polizei einen Schaden von mindestens 1,8 Millionen Euro hinterlassen hat. Dabei wurden 19 Menschen verletzt, elf leicht und acht schwer. Die Polizei hat eine Ermittlungskommission eingerichtet, um den genauen Ablauf der Fahrt zu rekonstruieren. (Zeit Online, 03.12.2024)
Die Polizei wertet aktuell über 120 Hinweise aus, darunter auch von Zeugen über ein Online-Portal eingereichte Handyvideos. Auch die Daten des digitalen Kontrollgeräts des Lkw, des modernen Fahrtenschreibers, werden analysiert.
Der Anwalt des Fahrers gab gegenüber der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" an, dass seinem Mandanten eine akute Psychose diagnostiziert wurde. Der 30-Jährige habe vor dem Haftrichter ausgesagt, keine Erinnerung an die Fahrt zu haben. Diese Aussage bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen, der jedoch betonte, dass es sich um eine vorläufige Diagnose handelt. (Stern.de, 03.12.2024)
Der Fahrer wurde durch einen Richter des Amtsgerichts Hagen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Ihm wird gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Das schwerste Unfallopfer schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr, ist aber inzwischen außer Gefahr. (come-on.de, 02.12.2024)
Die Ergebnisse der Blutuntersuchung des Fahrers liegen noch nicht vor. Die Polizei berichtete, dass es bereits am Unfallort Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung gegeben habe. Das Verhalten des Fahrers wurde als sehr auffällig beschrieben.
Die Chaosfahrt begann im Bereich Neuss auf der A46, wo der Lkw durch eine auffällig unsichere Fahrweise und teilweise hohe Geschwindigkeit auf sich aufmerksam machte. Ein Polizeisprecher erklärte, der Fahrer habe Schlangenlinien gefahren, eine Rettungsgasse benutzt und mehrfach andere Fahrzeuge gestreift. (RP Online, 02.12.2024)
Die Fahrt endete auf der A1 bei Hagen, als der Lkw in den Gegenverkehr geriet. (Mindener Tageblatt, 03.12.2024) Die Polizei hatte Autofahrer über den Verkehrsfunk gewarnt und sie zum Verlassen der betroffenen Autobahnen aufgefordert. (ZDF, 30.11.2024) A1 und A46 waren wegen der Unfälle und Bergungsarbeiten teilweise mehrere Stunden gesperrt. (RP Online, 01.12.2024)
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