Die Swapo-Partei dominiert weiterhin die politische Landschaft Namibias. Netumbo Nandi-Ndaitwah gewann die Präsidentschaftswahl im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Damit setzt sich die Swapo, die seit 34 Jahren – seit der Unabhängigkeit Namibias – an der Macht ist, gegen den Trend in einigen Nachbarländern wie Botswana und Südafrika durch, wo die langjährigen Regierungsparteien abgewählt wurden.
Nandi-Ndaitwahs Sieg ist historisch: Sie ist die erste Frau, die das Präsidentenamt in Namibia bekleiden wird. Die 72-Jährige, zuvor Vizepräsidentin und Ministerin in verschiedenen Ressorts, darunter das Außenministerium, hatte im Wahlkampf unter anderem die Schaffung einer halben Million neuer Arbeitsplätze versprochen – ein ambitioniertes Ziel in einem Land mit 2,6 Millionen Einwohnern. Die Arbeitslosigkeit, vor allem unter jungen Namibiern, ist ein schwerwiegendes Problem. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, liegt die allgemeine Arbeitslosenquote bei 19 Prozent, bei den 15- bis 24-Jährigen sogar bei fast einem Drittel. Trotz dieser Herausforderung konnte die Swapo ihr Wahlergebnis im Vergleich zu 2019 sogar leicht verbessern.
Ihr Gegenkandidat, Panduleni Itula von der Oppositionspartei Independent Patriots for Change (IPC), erreichte lediglich 26 Prozent der Stimmen. Itula hatte bereits im Vorfeld angekündigt, das Ergebnis aufgrund vermeintlicher Unregelmäßigkeiten nicht anzuerkennen. Die Wahl war wegen technischer Probleme und fehlender Wahlunterlagen in einigen Wahllokalen bis zum Wochenende verlängert worden, was Itula als „inakzeptabel“ bezeichnete und eine Wiederholung der Wahl forderte.
Der Wahlsieg der Swapo sichert zwar die politische Kontinuität, verdeutlicht aber gleichzeitig die Herausforderungen, vor denen Namibia steht. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage sind drängende Probleme, die die neue Regierung angehen muss. Der Amtsantritt von Nandi-Ndaitwah als erste Präsidentin markiert dennoch einen historischen Moment für Namibia.
Auf lokaler Ebene zeigen sich jedoch Veränderungen im politischen Gefüge. Wie die kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika berichtet, wurde Dr. Job Amupanda, kein Swapo-Mitglied, zum neuen Bürgermeister von Windhuk gewählt. Der Landrechtsaktivist Amupanda setzt sich für die Verbesserung der Wohnsituation von armen Menschen ein und symbolisierte seinen Willen zum Wandel mit dem Verzicht auf die Bürgermeisterkette bei seiner Amtseinführung.
Der Iwanowskis Afrika-Blog bietet weiterführende Informationen zur politischen und gesellschaftlichen Situation im südlichen Afrika, unter anderem zur wirtschaftlichen Entwicklung in Sambia und zur Bedeutung des Okavango Deltas. Auch die Herausforderungen des Tourismus und die Bedeutung von nachhaltigem Reisen werden thematisiert.
Quellen: