Meteoriten, Zeugen aus dem Weltall, faszinieren seit jeher. Während der Mond von Kratern zeugt, sind solche Spuren auf der Erde vergleichsweise selten. Dennoch fallen jährlich Tausende Meteoriten auf die Erde, wie Experten schätzen. Die meisten landen jedoch im Meer oder in unbewohnten Wüstengebieten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) am 25.11.2024 berichtete, erlebten die Einwohner von Elmshorn im April 2023 einen Meteoritenfall, bei dem ein fast vier Kilogramm schwerer Brocken einschlug. Dies war der dritte dokumentierte Fall in Schleswig-Holstein seit 1962 und einer von 57 bestätigten Meteoritenfunden in Deutschland.
Woher aber stammen diese kosmischen Gesteinsbrocken? Ein internationales Forschungsteam hat, wie Welt.de am 30.10.2024 berichtete, herausgefunden, dass die meisten Meteoriten, die heute auf die Erde fallen, aus nur drei Kollisionen im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stammen. Diese Zusammenstöße ereigneten sich vor 5,8, 7,6 und 40 Millionen Jahren – astronomisch gesehen also erst kürzlich.
Die Wissenschaftler untersuchten die Zusammensetzung von Himmelskörpern im Asteroidengürtel und verglichen sie mit der von Meteoriten. Wie Welt der Physik erläutert, entstehen Meteoroide, die Vorläufer von Meteoriten, häufig durch Kollisionen, die sie aus Asteroiden herausschlagen. Auch der Mond und der Mars gelten als Quellen. Treten Meteoroide in die Erdatmosphäre ein, entsteht eine Leuchterscheinung – ein Meteor oder eine Sternschnuppe. Kleinere Meteoroide verdampfen vollständig, größere schlagen als Meteoriten auf der Erde ein.
Das Forschungsteam, über das unter anderem die Stuttgarter Zeitung am 16.10.2024 berichtete, konzentrierte sich auf sogenannte "gewöhnliche Chondrite", die über 90 Prozent aller Meteoriten ausmachen. Anhand des Edelgases Argon im Gestein konnten sie bestimmen, wie lange die Brocken der kosmischen Strahlung ausgesetzt waren. Die drei Altersgruppen der Chondrite deuten auf drei große Asteroidenkollisionen hin. Durch spektroskopische Beobachtungen konnten die Forscher die Asteroidenfamilien Karin, Koronis und Massalia als Ursprung identifizieren.
Die Massalia-Familie ist besonders interessant, da ihre Zusammensetzung auch mit deutlich älteren Meteoriten übereinstimmt, die vor 470 Millionen Jahren auf die Erde fielen. Wie Weltraum-aktuell.de am 17. Oktober 2024 berichtete, könnte ein Asteroideneinschlag in dieser Zeit sogar eine Eiszeit ausgelöst haben. Dies deutet darauf hin, dass die Massalia-Familie bereits vor 470 Millionen Jahren durch eine Kollision entstand und vor 40 Millionen Jahren erneut von einem Zusammenstoß betroffen war.
Nicht nur Asteroiden, auch Kometen können Quelle von Meteoriten sein. Wie ARD alpha erläutert, entstanden Sonne, Planeten, Kometen und Asteroiden vor etwa 4,5 Milliarden Jahren aus einer Staubwolke. Kometen, die hauptsächlich aus Eis, Staub und Gas bestehen, befinden sich in der Oortschen Wolke am Rande des Sonnensystems und im Kuiper-Gürtel jenseits des Neptuns.
Die Frage nach der Herkunft des Wassers auf der Erde ist eng mit Meteoriten verknüpft. Wie die F.A.Z. am 05.11.2014 berichtete, deuten Untersuchungen von Meteoriten darauf hin, dass Wasser bereits in der Entstehungsphase der Erde vorhanden war. Auch Planet Wissen erklärt, dass Asteroiden neben Gestein auch Metalle und Kohlenstoffverbindungen enthalten und dass ein Transport dieser Rohstoffe zur Erde aufgrund der hohen Kosten nur bei Edelmetallen rentabel wäre.
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