21.10.2024
Millionenbetrug bei Kiabi zieht Ermittlungen in Düsseldorf nach sich

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt in einem Fall von Finanzbetrug im Umfang von 100 Millionen Euro, der die französische Modekette Kiabi betrifft. Wie Oberstaatsanwalt Hauke Lorenzen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, wird wegen Betrugs und Urkundenfälschung in einem besonders schweren Fall ermittelt. Um wen es sich bei den Beschuldigten handelt und wer die Anzeige erstattet hat, wollte Lorenzen nicht preisgeben. Wie die „Zeit“ berichtet, sollen veruntreute Gelder des französischen Modekonzerns über ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss gelaufen sein.

Bereits Ende September wurde bekannt, dass Kiabi Opfer eines komplexen Betrugs geworden war. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der massiven Veruntreuung von Geldern ein. Eine ehemalige Finanzverantwortliche der Firma wurde nach der Landung mit einem Privatjet auf Korsika festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft. Das Unternehmen betonte gegenüber der dpa, dass alle Anstrengungen unternommen würden, um das verlorene Geld zurückzuerlangen.

Dem französischen Sender France Info zufolge soll die 39-Jährige vor etwa einem Jahr die Millionensumme des Unternehmens auf ein eigens dafür eingerichtetes Konto bei einer ausländischen Bank überwiesen haben – vorgeblich als Geldanlage. Als die Modekette im Juli dieses Jahres auf das Geld zugreifen wollte, stellte sich heraus, dass es verschwunden war. Übereinstimmenden Medienberichten und dpa-Informationen zufolge soll es sich bei der Bank um die Volksbank Düsseldorf Neuss handeln. Die „Rheinische Post“ berichtet, dass das Geld von dem Konto bei der Volksbank auf ein türkisches Konto transferiert und anschließend an weitere Stellen weitergeleitet wurde.

Die Volksbank selbst gab vergangene Woche bekannt, dass sie mit einer Forderung über 100 Millionen Euro konfrontiert sei. Unter Berufung auf das Bankgeheimnis machte sie keine Angaben zur Identität des Forderungsberechtigten. Die Volksbank Düsseldorf Neuss sei durch betrügerische Machenschaften im Zusammenhang mit einer internationalen Transaktion zu Schaden gekommen, hieß es lediglich.

Die Bank betonte in ihrer Stellungnahme, dass die Rechtmäßigkeit der Forderung höchst umstritten sei. Um sich abzusichern, habe man Rückstellungen aus eigenen Mitteln sowie Garantien des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken gebildet. Der Fortbestand des Instituts sei dadurch gesichert. Der Vorfall habe keine Auswirkungen auf den normalen Geschäftsbetrieb, bekräftigte Vorstandssprecher Rainer Mellis. Nach Informationen der „Neuß-Grevenbroicher Zeitung“ hat die Bank ebenfalls Strafanzeige in Düsseldorf erstattet – gegen unbekannt.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-10/21/millionenbetrug-staatsanwaltschaft-duesseldorf-ermittelt

- https://www.sueddeutsche.de/panorama/100-millionen-euro-weg-millionenbetrug-staatsanwaltschaft-duesseldorf-ermittelt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241021-930-266648

- https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/duesseldorf-neuss-100-millionen-euro-weg-experte-kritisiert-volksbank-staatsanwalt-ermittelt_aid-120279035

- https://www.wz.de/nrw/millionenbetrug-staatsanwaltschaft-duesseldorf-ermittelt_aid-120321741

- https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/dpa-afx/millionenbetrug-staatsanwaltschaft-duesseldorf-ermittelt/4589574/

- https://www.focus.de/finanzen/ex-managerin-von-modekette-unter-verdacht-100-millionen-euro-futsch-betrugsfall-belastet-volksbank-duesseldorf-neuss_id_260400700.html

- https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100511744/volksbank-duesseldorf-neuss-benoetigt-nach-betrugsfall-100-millionen-euro.html

- https://eulerpool.com/news/all/multinationale-untersuchungen-in-finanzskandal-um-100-millionen-euro

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