21.10.2024
Trumps Verhalten im Wahlkampf: Vorteil für Harris?

Wahl in den USA: Harris sieht sich durch Trumps Verhalten im Vorteil

Im Rennen um das Weiße Haus setzt die demokratische Kandidatin Kamala Harris auf einen entscheidenden Faktor: Den ihrer Meinung nach fehlenden Anstand ihres republikanischen Konkurrenten Donald Trump. Dieser zeigte sich zuletzt wieder einmal von seiner kontroversen Seite, als er sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania abfällig über Harris äußerte und eine vulgäre Anekdote über den verstorbenen Golfspieler Arnold Palmer zum Besten gab.

„Er hat sich das Recht nicht verdient. Und deshalb wird er verlieren“, sagte Harris in einem Interview mit dem US-Sender MSNBC. Sie zeigte sich überzeugt, dass Trumps Verhalten für viele Wähler ein Ausschlusskriterium sei. US-Präsidenten müssten weltweit in Räumen verkehren, in denen Anstand und die Einhaltung von Regeln und Normen unabdingbar seien, so Harris. Zuvor hatte Trump die Vizepräsidentin bei einer Kundgebung als „Scheiß-Vizepräsidentin“ bezeichnet und sich in Bezug auf Arnold Palmer derber Sprache bedient.

Der Sprecher des Repräsentantenhauses, der Republikaner Mike Johnson, versuchte Trumps Aussagen herunterzuspielen. In einem CNN-Interview bezeichnete er diese als „Sprüche bei einer Wahlkampfveranstaltung“, die die Wähler nicht von Trumps politischen Positionen ablenken sollten.

Währenddessen sorgt Trumps prominenter Unterstützer Elon Musk mit einer ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen und Kritik. Der Tech-Milliardär kündigte an, täglich eine Million Dollar an einen registrierten Wähler in einem der hart umkämpften „Swing States“ zu verschenken. Musk erhofft sich davon mehr Aufmerksamkeit für seine Petition, die sich für „die freie Meinungsäußerung und das Recht, Waffen zu tragen“ einsetzt.

Kritiker, darunter der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, sowie der Rechtsprofessor Rick Hasen, bezweifeln die Rechtmäßigkeit der Aktion. Hasen sieht in der Beschränkung auf registrierte Wähler einen unzulässigen Anreiz zur Wahlregistrierung. Nach US-Wahlrecht ist es verboten, Bürgern Geld für die Stimmabgabe oder Registrierung anzubieten.

Die US-Präsidentschaftswahlen finden am 5. November statt. Aktuelle Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump hin.

Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-2024-news-liveblog-trump-genitalien-spruch-harris-lux.YF5GzGiB63MeXu4eR2Ribj
  • Weitere Quellen: dpa, Reuters, epd, KNA, Bloomberg
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