Die Regierungsbildung in Thüringen gestaltet sich weiterhin komplex. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hält der Thüringer SPD-Chef Georg Maier Gespräche mit der Linken für unerlässlich. "Wir müssen die AfD von der Macht fernhalten", betonte Maier laut dpa (Zeit Online, 22.11.2024) bei der Präsentation des Koalitionsvertrags von CDU, BSW und SPD in Erfurt. Die sogenannte "Brombeer-Koalition" verfügt im Thüringer Landtag über 44 von 88 Sitzen und damit nicht über eine eigene Mehrheit. Dies führt zu einer Pattsituation, die die Koalition auf die Zustimmung oder Enthaltung anderer Parteien bei Abstimmungen angewiesen macht.
Maier räumte ein, dass eine solche Minderheitsregierung den Dialog mit der Linkspartei suchen müsse. "Diese Regierung muss natürlich das Gespräch und den Kontakt auch zur Linkspartei suchen", so Maier laut dpa. Die Notwendigkeit, die AfD von der Regierungsbeteiligung auszuschließen, steht dabei im Vordergrund. Die "Brombeer-Koalition" benötigt für eine stabile Regierungsführung die Unterstützung einer weiteren Partei. Wie der MDR berichtet, wurden bereits im Oktober in den Sondierungsgesprächen zwischen CDU, BSW und SPD Regeln für den Umgang mit der Linkspartei diskutiert (MDR, 16.10.2024). Auch stern.de berichtete über die schwierigen Mehrheitsverhältnisse und die Notwendigkeit der Gespräche mit der Linken (Stern, 21.11.2024). Die Linken-Landesvorsitzende Ulrike Grosse-Röthig vermisst jedoch laut stern.de ein vertrauliches Gespräch mit den Koalitionären.
Die Thüringer Allgemeine kommentierte die Situation der SPD und betonte die Notwendigkeit einer linken Handschrift (Thüringer Allgemeine, 12.11.2024). Die Mitteldeutsche Zeitung berichtete über die Nachjustierung des Koalitionsvertrages im Hinblick auf das Thema Frieden, nachdem BSW-Parteigründerin Sahra Wagenknecht Kritik geäußert hatte (Mitteldeutsche Zeitung, 22.11.2024).
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