Archäologen haben in Emden fünf unversehrte, kugelförmige Töpfe aus dem 12. bis 13. Jahrhundert gefunden. Dieser Fund, gemeldet von der Ostfriesischen Landschaft in Aurich, ist ungewöhnlich, da intakte Gegenstände aus dieser Zeit selten entsorgt wurden. Üblicherweise finden Archäologen bei Ausgrabungen lediglich Scherben oder beschädigte Gefäße, wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/03/archaeologen-finden-in-emden-toepfe-aus-dem-mittelalter) berichtet.
Zusammen mit den Töpfen wurden zwei Pferdeschädel ohne zugehörige Knochen oder Unterkiefer entdeckt. Jan Kegler, Leiter des Archäologischen Forschungsinstituts der Ostfriesischen Landschaft, vermutet, dass es sich bei der Fundstelle um eine ehemalige Vorratsgrube handeln könnte, die aus ungeklärten Gründen aufgegeben oder vergessen wurde. Eine weitere Möglichkeit, laut Kegler, wäre ein steigender Grundwasserspiegel, der den Zugang zu den Töpfen unmöglich machte. Der Schacht könnte auch als Brunnen gedient haben. Die leicht eiförmige Gestalt der Töpfe deutet möglicherweise auf eine Herkunft außerhalb der Region hin.
Wie der Ostfriesische Kurier (https://nachrichten.ostfriesischer-kurier.de/nachrichten/japaninsel-in-emden-archaeologen-machen-ungewoehnliche-entdeckungen-6467.html) berichtet, lagen die Töpfe in etwa zwei Metern Tiefe am Boden eines senkrechten Schachts. Die Ausgrabung gestaltete sich schwierig, da bereits in geringer Tiefe Wasser eindrang. Neben den Töpfen und Pferdeschädeln wurden weitere Artefakte gefunden, darunter Lederreste, Glasfragmente, ein Knopf und eine Perle. Diese Funde werden derzeit analysiert und könnten weitere Hinweise auf die mittelalterliche Nutzung der sogenannten „Japaninsel“ in Emden-Larrelt, dem Fundort, liefern. Die Archäologen der Ostfriesischen Landschaft haben die Grabungen auf der „Japaninsel“ abgeschlossen, so Kultur in Emden (https://www.kultur-in-emden.de/tag/archaeologie/). Die Ostfriesische Landschaft (https://archaeologie.ostfriesischelandschaft.de/funde/kugelboden-grapenbeine-kochtopf/) erläutert, dass Kugeltöpfe vom 10. bis zum 13. Jahrhundert eine universelle Gefäßform darstellten und für nahezu alle Zwecke verwendet wurden, vom Kochen und Essen über das Aufbewahren bis hin zum Transport.
