Mosel: Not-Schleusungen laufen reibungsloser als erwartet
Die Notfall-Schleusungen an der beschädigten Schleuse Müden an der Mosel verlaufen effizienter als ursprünglich angenommen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, konnten in den ersten drei Tagen bereits 27 Schleusungen von 24 Schiffen durchgeführt werden. Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn erklärte, dass drei lange Schubverbände geteilt und in zwei separaten Vorgängen geschleust werden mussten. Die Dauer einer Schleusung liegt mittlerweile unter drei Stunden, anfangs wurde mit vier bis sechs Stunden gerechnet. Laut Zwinge ist diese Verbesserung auf technische Optimierungen und den durchgehenden 24-Stunden-Betrieb zurückzuführen. Die "Zeit" berichtete am 19.12.2024, dass die Schleuse bereits Anfang Februar wieder regulär in Betrieb gehen könnte, deutlich früher als die ursprünglich geschätzten drei Monate.
Das Bundesverkehrsministerium in Berlin gab bekannt, dass die Auswirkungen auf die Häfen, die Industrie, den Handel und die Beschäftigten in den betroffenen Regionen so gering wie möglich gehalten werden sollen. Diese Aussage folgte auf ein Gespräch zwischen Bundesverkehrsminister Volker Wissing und der luxemburgischen Mobilitätsministerin Yuriko Backes. Wissing betonte die Wichtigkeit der Binnenwasserstraßen für die Lieferketten und nannte als Beispiel die jährlich über die Mosel transportierten acht Millionen Tonnen Güter, darunter Rohöl für Luxemburg, Stahl aus Dillingen und Getreide aus Lothringen. Ministerin Backes unterstrich die Bedeutung der Aufrechterhaltung der Lieferketten für die wirtschaftliche Stabilität und Versorgungssicherheit der Region.
Wie der SWR am 19.12.2024 berichtete, arbeiten die Einsatzkräfte vor Ort im Vier-Schicht-Betrieb rund um die Uhr. Die Not-Schleusungen werden mit einem provisorischen Schleusentor aus stählernen Dammbalken durchgeführt, die bei jedem Schleusungsvorgang ein- und ausgebaut werden müssen. Taucher sind im Einsatz, um die Dammbalken unter Wasser zu platzieren. Auch der Trierische Volksfreund berichtete am 19.12.2024 über die schnelleren Schleusungszeiten und zitierte Zwinge mit den Worten: "Das geht immer flüssiger". Es wird erwartet, dass alle 74 Schiffe, die nach dem Unfall am 8. Dezember auf der Mosel festsaßen, bis Ende des Jahres die Schleuse passiert haben werden.
Im Anschluss an die Not-Schleusungen soll die Instandsetzung der Schleusenkammer beginnen. Das WSA teilte mit, dass es in diesem Jahr noch wichtige Lieferverpflichtungen der Wirtschaft aus dem Saarland und Frankreich in Richtung Rhein gebe. Man arbeite an einer Lösung, um die Wirtschaft zu unterstützen, ohne den Beginn der Sanierungsarbeiten zu verzögern. "Logistik Heute" berichtete am 17.12.2024, dass der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) ein schnelleres Vorgehen beim Bau zweiter Schleusenkammern an allen deutschen Moselschleusen fordert, um zukünftige Ausfälle zu verhindern.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/19/not-schleusungen-auf-mosel-laufen-flott-weiter
- https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/nach-unfall-geht-moselschleuse-wieder-frueher-in-betrieb_aid-122265133
- https://www.tagesschau.de/inland/mosel-schleuse-102.html
- https://logistik-heute.de/news/notschleusungen-gehen-voran-laut-wissing-wird-der-mosel-schnell-gehandelt-189495.html
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/notschleusungen-mosel-100.html
- https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/schiffsunfall-mosel-not-schleusungen-mueden-schiffs-stau-frachter-hotelschiffe-ausflugsschiffe-100.html
- https://www.rheinpfalz.de/themen/mosel