10.12.2024
Moselsperrung Wirtschaftliche Und Touristische Folgen

Nach einem Schiffsunfall ist die Mosel seit Monaten gesperrt, was die regionale Wirtschaft stark belastet. Wie die Tagesschau am 09.12.2024 berichtete, befindet sich der Trierer Hafen in einer äußerst schwierigen Lage. Geschäftsführer Volker Klassen rechnet mit erheblichen Verlusten, da der Transportweg nach Koblenz, über den der Großteil der Güter verschifft wird, blockiert ist. Der Umschlag auf Lkw und Bahn über das Container-Terminal läuft zwar weiter, stößt aber an Kapazitätsgrenzen. Besonders hart trifft die Sperrung die Schiffsbesatzungen, die bis zur Reparatur der Schleuse auf der Mosel festsitzen. Die IHK Trier teilt die Besorgnis und unterstreicht die Bedeutung der Mosel als eine der wichtigsten europäischen Wasserstraßen, vor allem für die Stahlindustrie und den Transport großvolumiger Güter. Die Instandsetzung der Schleusenanlage und der Bau zweiter Schleusenkammern werden als dringend notwendig erachtet.

Die F.A.Z. berichtete am 10.12.2024, dass sich das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn auf die Bergung der 70 festsitzenden Schiffe und die Reparatur der beschädigten Schleuse bei Müden konzentriert. Die Reparaturarbeiten gestalten sich komplex und werden voraussichtlich bis Ende März andauern. Der Ausfall der Wasserstraße könnte gravierende Auswirkungen auf Diesellieferungen, den Stahl- und Erzhandel sowie Produktionsausfälle nach sich ziehen.

Betroffene Unternehmen suchen nach Alternativen. Wie die Tagesschau berichtet, hat Hochwald Foods aus Thalfang seine Produkte, die zu 90 Prozent per Schiff exportiert werden, auf Lkw-Transporte umgestellt. Das Unternehmen betont jedoch, dass dies keine dauerhafte Lösung sei und man aus Gründen der Nachhaltigkeit weiterhin auf den Wasserweg setzen möchte. Auch andere Unternehmen wie Liqui Moly, die Dillinger Gruppe und Saarstahl sind von der Sperrung betroffen und suchen nach Lösungen, da viele ihrer Produkte aufgrund ihrer Größe nicht per Straße oder Schiene transportiert werden können.

Die Moselregion ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch touristisch relevant. kurz-mal-weg.de beschreibt die Region mit Sehenswürdigkeiten wie der Porta Nigra, dem Trierer Dom, der Burg Eltz, malerischen Weinbergen und historischen Altstädten. Die monatelange Moselsperrung könnte auch den Tourismus, insbesondere Flusskreuzfahrten, beeinträchtigen. A-ROSA bietet beispielsweise eine „Mosel Romantik“-Kreuzfahrt von Köln über verschiedene Moselstädte zurück nach Köln an (a-rosa.de). Die Sperrung dürfte die Routenplanung und den Ablauf solcher Reisen beeinflussen.

Die Moselsperrung verdeutlicht die Abhängigkeit der regionalen Wirtschaft vom Fluss als Transportweg und die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur. Die langfristigen Folgen für Wirtschaft und Tourismus sind noch nicht absehbar.

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