Elon Musk hat erneut für Aufsehen gesorgt, indem er auf der Plattform X, ehemals Twitter, die Frage aufwarf, wie viel der linksliberale US-Sender MSNBC kosten würde. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, erinnert diese Äußerung an Musks Vorgehen vor dem Kauf von Twitter im Jahr 2017, als er ebenfalls öffentlich die Kosten der Plattform erfragte. Der FAZ zufolge geschah dies im Kontext der Ankündigung des Comcast-Konzerns, MSNBC und CNBC in ein neues Unternehmen namens „SpinCo“ auszulagern. Diese Umstrukturierung, so die FAZ, sei eine Reaktion auf die veränderten Sehgewohnheiten der Konsumenten und die sinkenden Einschaltquoten traditioneller Kabelsender.
Der Austausch auf X zwischen Musk und Donald Trump Jr., der den Kauf von MSNBC durch Musk als „lustigste Idee“ bezeichnete, wurde von vielen Nutzern als Scherz interpretiert. 20 Minuten berichtet, dass Comcast erklärt habe, weder MSNBC noch CNBC stünden zum Verkauf. Die Umstrukturierung sei Teil einer Strategie, die traditionellen Kabelsender von Streaming- und Fernsehsendern zu trennen. Dennoch sorgte Musks Äußerung für Spekulationen über seine möglichen Absichten.
Die FAZ weist auf die Besorgnis von Medienbeobachtern hin, die eine mögliche Übernahme von MSNBC durch einen wohlhabenden, politisch motivierten Käufer befürchten. Ähnliche Befürchtungen wurden auch im Zusammenhang mit Musks Übernahme von Twitter geäußert, die zu einer Veränderung der Plattform und ihrer Moderationsrichtlinien führte. Die FAZ zieht eine Parallele zu den Vorgängen in Ungarn unter Viktor Orbán, wo regierungsnahe Akteure Medien aufgekauft und deren Ausrichtung verändert haben.
Laut tagesschau.de engagiert sich Musk aktiv im US-Wahlkampf und unterstützt Donald Trump. Neben beträchtlichen Spenden an die Republikaner verlost Musk täglich eine Million Dollar an registrierte Wähler in Pennsylvania, die eine von ihm initiierte Petition unterzeichnen. Die tagesschau berichtet über die rechtlichen Bedenken, die im Zusammenhang mit dieser Aktion geäußert werden. Experten sind sich uneinig, ob die Verlosung, die an die Registrierung als Wähler gekoppelt ist, gegen Gesetze zum Stimmenkauf verstößt. Die tagesschau zitiert verschiedene Experten, die die Aktion als potenziell rechtswidrig, als rechtlichen Graubereich oder als legal, aber besorgniserregend einstufen.
MSNBC selbst berichtet über Musks QAnon-Aktivitäten und sieht darin ein Zeichen für dessen zunehmende Radikalisierung. Der Sender kritisiert Musks Verbreitung von Verschwörungstheorien und extremen rechten Inhalten auf X und hinterfragt seine Eignung, eine so einflussreiche Plattform zu leiten. MSNBC betont die Gefahr, dass Musk seine Machtposition nutzen könnte, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und die Demokratie zu untergraben.
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