In den Gruson-Gewächshäusern in Magdeburg, bekannt für ihre vielfältige Pflanzenwelt, gibt es freudige Nachrichten aus dem Tierreich: Zwei Gelbgebänderte Baumsteiger, eine Pfeilgiftfroschart, sind vor 10 bis 14 Tagen geschlüpft. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ist dies ein besonderer Erfolg für die Gewächshäuser. Tierpfleger Matthias Schielke betonte gegenüber der dpa die Schwierigkeit der Zucht, da Pfeilgiftfrösche im Vergleich zu einheimischen Arten nur wenige Eier legen und auch nur für wenige Jahre fruchtbar sind.
Die Aufzucht der winzigen, gelb-schwarzen Frösche war laut dpa aufwendig. Schielke sammelte die befruchteten Eier ab und pflegte sie 100 Tage lang hinter den Kulissen, bis die Kaulquappen schließlich zu kleinen Fröschen herangewachsen waren. Die Jungtiere sind derzeit unter einem Zentimeter groß.
Bis die Jungtiere zu ihren Eltern ins Terrarium dürfen, wird noch einige Zeit vergehen. Wie Tierpfleger Schielke der dpa erklärte, sind die winzigen Frösche noch zu klein und könnten von den ausgewachsenen Tieren gefressen werden. Der Kannibalismus sei unter Pfeilgiftfröschen verbreitet und ihr Hunger nahezu unersättlich. Erst wenn die Jungtiere den adulten Fröschen, die 3 bis 4 Zentimeter groß werden, körperlich ebenbürtig sind, können sie in das Gemeinschaftsterrarium einziehen. Entwarnung gibt Schielke bezüglich der Giftigkeit: Die Pfeilgiftfrösche in Magdeburg seien ungiftig, da ihnen die in der freien Wildbahn benötigte spezielle Nahrung fehle.
Die Gruson-Gewächshäuser, zurückgehend auf den Industriellen und Pflanzensammler Hermann Gruson (1821-1895), beherbergen einen tropisch-botanischen Garten mit zehn Schauhäusern und rund 4500 Pflanzenarten aus den Tropen und Subtropen. Neben der beeindruckenden Pflanzenwelt leben auch verschiedene Tierarten in den Gewächshäusern, darunter Chamäleons, Kaimane, Piranhas und Straußwachteln.
Quellen:
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