25.11.2024
Nagels Vorschläge gegen Wirtschaftsflaute Höheres Rentenalter und bessere Standortbedingungen
Deutschland befindet sich in einer anhaltenden Wirtschaftsflaute. Um dieser entgegenzuwirken, schlägt Bundesbank-Präsident Joachim Nagel verschiedene Maßnahmen vor, darunter eine Anhebung des Renteneintrittsalters. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, äußerte sich Nagel in einer Rede in Dortmund dahingehend, dass die Politik „Anreize für einen vorgezogenen Rentenbeginn abbauen und auch ab 2031 ein schrittweise höheres Rentenalter erwägen“ solle, indem dieses an die Lebenserwartung gekoppelt wird. Nagel argumentiert, dass die Lebenserwartung deutlich gestiegen sei und die zusätzlichen Lebensjahre überwiegend bei besserer Gesundheit verbracht würden. Laut dpa führte Nagel aus: „Ein Mann, der 1974 mit 65 Jahren in Rente ging, hatte im Durchschnitt noch fast zwölfeinhalb vor sich. Wer heute mit 66 Jahren in Rente geht, hat durchschnittlich noch fast 17,5 Jahre vor sich.“ Daher erscheine es Nagel „durchaus vertretbar, wenn ein Teil der dann hinzukommenden Lebensjahre in Arbeit verbracht wird“, sollte die Lebenserwartung weiter steigen. Die aktuelle Wachstumsschwäche Deutschlands hat laut Nagel nicht nur konjunkturelle, sondern auch strukturelle Gründe. Als Beispiele nannte er die gestiegenen Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs, die hohen Kosten der Transformation zu einer CO2-neutralen Wirtschaft, den demografischen Wandel und die zunehmende Abschottung in der Weltwirtschaft. Neben der Anhebung des Renteneintrittsalters schlägt Nagel weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen vor. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sollten Menschen, die Angehörige betreuen, stärker in den Arbeitsmarkt integriert werden. Nagel plädiert für „bessere, erweiterte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und pflegebedürftige Angehörige“, damit diese Personen mehr arbeiten könnten, „sofern sie dies wünschen“. Auch die Attraktivität Deutschlands für ausländische Fachkräfte müsse gesteigert werden. Des Weiteren fordert der Bundesbank-Präsident Bürokratieabbau und schnellere Genehmigungsverfahren. Unternehmen und Haushalte bräuchten mehr Planungssicherheit in der Energiepolitik. Auch das Zusammenwachsen der Kapitalmärkte in der EU sei wichtig, um Unternehmen den Zugang zu Kapital zu erleichtern. Quellen: - dpa: https://www.zeit.de/news/2024-11/25/bundesbank-praesident-fordert-fuer-mehr-wachstum-spaetere-rente - https://www.wiwo.de/unternehmen/wirtschaftsflaute-bundesbank-praesident-fordert-fuer-mehr-wachstum-spaetere-rente/30103870.html
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