26.11.2024
Nato-Unterstützung für ukrainische Rüstungsproduktion ausgeweitet

Die Lage im Überblick: Nato-Länder stützen ukrainische Rüstungsindustrie

Angesichts der anhaltenden Eskalation im Ukraine-Krieg verstärken Deutschland und andere Nato-Partner ihre Bemühungen zur Stärkung der ukrainischen Rüstungsproduktion. Wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien, Polen und Italien erklärte, sollen dafür zunächst die Zinserträge aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten verwendet werden. Die Ukraine steht im Fokus von Beratungen des Nato-Ukraine-Rats in Brüssel und eines Treffens der G7-Außenminister in Italien. Zeitgleich berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) von anhaltenden Drohnenangriffen auf Kiew. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte via Telegram anhaltende Angriffe aus verschiedenen Richtungen und das Eingreifen der Luftabwehr. Medienberichten zufolge griffen ukrainische Streitkräfte einen russischen Militärflughafen nahe Kursk mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen an. Diese Berichte sind jedoch unbestätigt.

Deutschland und seine Nato-Partner planen laut Pistorius, die Entwicklung und Beschaffung von KI-gesteuerten Drohnen sowie die Munitionsproduktion zu fördern. "Unser Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke agieren können", so Pistorius laut dpa (Quelle: ZEIT ONLINE). Der Verteidigungsminister betonte die internationale Dimension des Konflikts und verurteilte den Einsatz von 10.000 nordkoreanischen Soldaten durch Russland als zynisch. Pistorius erwähnte auch den Einsatz russischer Mittelstreckenraketen und bekräftigte, dass die russischen Drohgebärden auch an die Nato-Länder gerichtet seien (Quelle: Handelsblatt).

Der Nato-Ukraine-Rat befasst sich in Brüssel mit dem jüngsten russischen Raketenangriff auf Dnipro, bei dem eine neue Hyperschall-Mittelstreckenrakete namens Oreschnik eingesetzt wurde. Experten vermuten, dass diese Rakete auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden könnte. Parallel dazu beraten die G7-Außenminister in Italien mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha über den Krieg.

Unbestätigte Medienberichte sprechen von einem ukrainischen Angriff auf den russischen Militärflughafen Kursk-Wostotschny mit ATACMS-Raketen. Dies wäre der zweite Einsatz dieser Raketen gegen Ziele auf russischem Territorium, seit Washington der Ukraine die Angriffe auf militärische Objekte in Russland genehmigt hat. Der erste Angriff richtete sich gegen ein Munitionslager in der Region Brjansk. Ein weiterer Angriff, mutmaßlich mit britischen Storm Shadow-Marschflugkörpern, traf das Hauptquartier der russischen Streitkräfte bei Kursk. Das Weiße Haus bestätigte Berichten zufolge die Genehmigung für den Einsatz von ATACMS-Raketen durch die Ukraine für bestimmte Ziele in Russland. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, erklärte, die USA hätten die Richtlinien für den Einsatz dieser Raketen geändert (Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger).

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte eine Reaktion auf die russischen Raketenangriffe auf Charkiw und Odessa an. In Charkiw wurden 25 Menschen verletzt, in Odessa elf. Im Osten der Ukraine halten die schweren Kämpfe an, insbesondere um die Orte Pokrowsk und Kurachowe am Rande des Donbass. Das russische Militär setzte am Abend erneut Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine ein, mehrere schlugen in der Region Sumy ein.

Der Ukraine Support Tracker des IfW Kiel dokumentiert die umfangreiche militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung, die die Ukraine von westlichen Ländern erhält (Quelle: IfW Kiel). Die USA sind dabei der größte Geber. Die Europäische Union betont in ihren Mitteilungen die Bedeutung der Unterstützung für die Ukraine und entkräftet russische Desinformationskampagnen (Quelle: Europäische Kommission). Das ZDF berichtet ausführlich über die Rolle der Nato im Ukraine-Krieg und die Debatten um Waffenlieferungen (Quelle: ZDF). Die Westdeutsche Zeitung dokumentiert ebenfalls die Unterstützung der Nato-Länder für die ukrainische Rüstungsindustrie (Quelle: Westdeutsche Zeitung). Die Grafschafter Nachrichten berichten ebenfalls über die Unterstützung der Nato für die Ukraine und die anhaltenden Kampfhandlungen (Quelle: Grafschafter Nachrichten).

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