Der Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg ist ein bedeutendes Projekt, das viele Hoffnungen weckt. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, beteiligen sich 18 Architekturbüros aus verschiedenen Ländern an dem Wettbewerb für den Neubau. Bis Ende des Jahres haben sie Zeit, ihre Entwürfe zu erarbeiten. Die Präsentation der Entwürfe und die Empfehlung der Jury für das beste Konzept sind für Mitte Januar geplant.
Das Interesse an dem europaweiten Wettbewerb, der Mitte August startete, war groß. Laut Baubeauftragtem Engelbert Lütke Daldrup meldeten sich rund 150 Architekten- und Planungsbüros. Nach einem Auswahlverfahren wurden 18 Büros ausgewählt, die nun ihre konkreten Entwürfe für das geplante Gemeinde-, Kultur- und Bildungszentrum einreichen werden. Geplant ist auch eine Kita mit 45 Plätzen.
Die alte Synagoge am Fraenkelufer, die bis zu 2000 Menschen Platz bot und zu den größten Berlins zählte, wurde 1916 eröffnet. In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde sie von den Nazis weitgehend zerstört. Die verbliebenen Reste des Gebäudes wurden in den 1950er Jahren abgetragen.
Der Wiederaufbau der Synagoge soll ein Zeichen der Vielfalt und Toleranz gegen Antisemitismus setzen. Initiator des Projekts ist der SPD-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Raed Saleh. Begleitet wird der seit 2017/2018 laufende Prozess von einem Verein und einem Kuratorium, dem Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angehören. Zu den prominentesten Mitgliedern zählt Friede Springer, Großaktionärin des Medienhauses Axel Springer («Bild», «Welt»).
Engelbert Lütke Daldrup hofft, dass die Grundsteinlegung Ende 2026 erfolgen kann. Die Kosten für den Neubau wurden von Beginn an auf etwa 20 bis 25 Millionen Euro geschätzt. Die Finanzierung soll hauptsächlich durch das Land Berlin, aber auch durch Spenden erfolgen.
Quelle: dpa Berlin/Brandenburg
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