September 1, 2024
Neue Bestimmungen für Flüssigkeiten im Handgepäck ab September 2024

Flüssigkeiten im Flieger: Handgepäckregeln wieder verschärft

Ab dem 1. September 2024 gelten an den Flughäfen in Deutschland wieder strengere Regeln für die Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck. Diese Entscheidung wurde von der Bundespolizei und dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport bekannt gegeben und ist eine Reaktion auf Bedenken bezüglich der Zuverlässigkeit neuer Gepäckscanner, die auf der Computer-Tomographie-Technik (CT) basieren.

Hintergrund der Regelung

Die ursprünglichen Vorschriften für Flüssigkeiten im Handgepäck wurden 2006 eingeführt, nachdem es in Europa Versuche gab, Flugzeuge mit Flüssigsprengstoffen zu attackieren. Diese Regelung erlaubte es Passagieren, nur Flüssigkeiten in Behältern mit einem maximalen Fassungsvermögen von 100 Millilitern mitzuführen, die in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Plastikbeutel mit einem Gesamtvolumen von bis zu einem Liter verstaut sein mussten.

In den letzten Jahren gab es jedoch Fortschritte in der Scanner-Technologie, die es ermöglichten, Flüssigkeiten in größerem Umfang mitzuführen. An einigen deutschen Flughäfen wurden die Regeln gelockert, da die neuen CT-Scanner in der Lage waren, dreidimensionale Bilder des Handgepäcks zu erstellen und potenzielle Bedrohungen zu identifizieren. Dies führte dazu, dass größere Flaschen zeitweise erlaubt waren. Nun hat die EU jedoch Zweifel an der Zuverlässigkeit dieser Technologien geäußert, was zur Rückkehr zu den strengen Regeln führte.

Details der neuen Regelungen

Nach den neuen Vorgaben dürfen Fluggäste ab sofort keine größeren Flaschen mehr im Handgepäck mitführen. Die Regelung sieht vor, dass nur Flüssigkeiten in Behältern bis 100 Milliliter erlaubt sind. Diese müssen in einem durchsichtigen Plastikbeutel verstaut werden, der ein maximales Volumen von einem Liter haben darf. Die kleinen Behälter müssen nicht extra ausgepackt werden, was den Sicherheitsprozess für die Passagiere erleichtert.

Zusätzlich dürfen elektronische Geräte im Handgepäck bleiben, was ebenfalls eine Erleichterung darstellt. An Kontrollspuren, die noch mit herkömmlichen Scannern arbeiten, müssen jedoch weiterhin Elektronik und Beutel ausgepackt und vorgezeigt werden. Ausgenommen von den Flüssigkeitsregeln sind Medikamente und flüssige Babynahrung, die ohne Einschränkungen mitgeführt werden dürfen.

Reaktionen auf die Entscheidung

Die Rückkehr zu den strengen Flüssigkeitsregeln hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Der Flughafen-Verband ADV hat die Sicherheitsbehörden in Deutschland und Europa aufgefordert, die Scanner-Technologie schnell zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel betonte die Notwendigkeit, dass Reisen sowohl sicher als auch komfortabel sein sollten.

Die Entscheidung, die alten Regeln wieder einzuführen, wird als temporäre Maßnahme betrachtet, während die Sicherheitsstandards überprüft und verbessert werden. Die Flughäfen hoffen, dass durch technologische Fortschritte in der Zukunft eine Lockerung der Regeln möglich wird.

Fazit

Die Verschärfung der Handgepäckregeln für Flüssigkeiten ist eine Reaktion auf Sicherheitsbedenken und soll die Sicherheit der Passagiere gewährleisten. Während die neuen CT-Scanner an einigen Flughäfen vielversprechend waren, haben die aufgetretenen Zweifel an deren Zuverlässigkeit dazu geführt, dass die alten Regelungen wieder in Kraft treten. Passagiere sollten sich vor ihrem Flug über die aktuellen Bestimmungen informieren, um mögliche Komplikationen am Flughafen zu vermeiden.

Für die Passagiere bleibt zu hoffen, dass die Entwicklungen in der Technologie bald zu einer Entspannung der Regeln führen werden, sodass das Reisen in Zukunft noch angenehmer gestaltet werden kann.

Quellen: FAZ, Cannstatter Zeitung, hessenschau.de, Rheinische Post.

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