19.10.2024
Neues Heimatschutzregiment in Wiesbaden feierlich aufgestellt

Heimatschutzregiment 5: Ein Garant für Freiheit und Sicherheit?

Die Bundeswehr hat in Wiesbaden feierlich das neue Heimatschutzregiment 5 in Dienst gestellt. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, fand die Zeremonie vor dem Wiesbadener Kurhaus statt. Das Regiment, unter dem Kommando von Oberst a. D. Siegfried Zeyer, soll im Verteidigungsfall die kämpfende Truppe unterstützen und die Sicherheit der militärischen Infrastruktur gewährleisten.

Zu den Aufgaben des Regiments gehört der Schutz von kritischer Infrastruktur wie Straßen, Brücken und Gebäuden, insbesondere wenn die Bundeswehr im Krisenfall an die NATO-Ostflanke verlegt wird. Darüber hinaus sollen die Reservisten bei Katastrophen im Inland eingesetzt werden und die Streitkräfte befreundeter Nationen unterstützen.

An der feierlichen Zeremonie nahmen rund 700 Reservisten und angehende Reservisten teil. 150 Rekruten, die bisher noch keinen Wehrdienst geleistet hatten, legten ihr feierliches Gelöbnis ab. Weitere 50 Männer und Frauen aus Hessen, die sich noch in der Ausbildung befinden, wohnten der Veranstaltung in Zivil bei.

Neben zahlreichen Vertretern der Bundeswehr waren auch Abgeordnete des Hessischen Landtags und des Bundestages, Vertreter der US-Armee sowie der hessischen Wirtschaft anwesend. Hunderte Wiesbadener Bürger verfolgten den Aufstellungsappell vor dem Kurhaus.

Brigadegeneral Bernd Stöckmann, Kommandeur des Landeskommandos Hessen, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung des Engagements der Reservisten. Er hob hervor, dass sich nach einem Aufruf im Herbst des vergangenen Jahres über 2600 Bürger in Hessen für das Heimatschutzregiment 5 beworben hatten. Diese überwältigende Resonanz habe die Bundeswehr positiv überrascht, aber auch vor logistische Herausforderungen gestellt.

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bezeichnete die Soldaten als "Garanten für Freiheit, Stabilität und Sicherheit". Sie würden das Schutzversprechen des Staates gegenüber seinen Bürgern erfüllen und für die Freiheit in Europa kämpfen. Die Bundeswehr gehöre zur Mitte der Gesellschaft.

Generalmajor Andreas Henne, Stellvertreter des Befehlshabers des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr, stellte das Heimatschutzregiment offiziell in den Dienst. Das Regiment, das seinen Sitz im thüringischen Ohrdruf hat, wird aus den Heimatschutzkompanien Nordhessen, Südhessen und Mittelhessen sowie weiteren Kompanien aus Thüringen und Sachsen bestehen. Insgesamt soll das Regiment etwa 1200 Dienstposten umfassen.

Laut Generalmajor Henne sind die Heimatschutzkompanien Nord- und Südhessen bereits zu 90 Prozent besetzt. Die hohe Anzahl an Bewerbern – mehr als doppelt so viele wie verfügbare Stellen – zeige, wie wichtig den Menschen in Hessen die Heimat sei.

Nach der Indienststellung des Regiments übte Oberst Zeyer mit den Reservisten den neuen Schlachtruf ein. Auf seinen Ruf "Heimatschutz" antworteten die Soldaten dreimal mit einem kraftvollen "Sicher!". Oberst Zeyer, der für den Heimatschutz aus dem Ruhestand zurückgekehrt ist, meldete Generalmajor Henne die Kommandoübergabe für das Heimatschutzregiment 5.

Im Anschluss an die Zeremonie sprachen Rekruten des Projekts "Ausbildung Ungedienter für die Reserve" ihr feierliches Gelöbnis. Oberst Zeyer zeigte sich beeindruckt von der Motivation der Rekruten. In Gesprächen mit ihnen habe er erfahren, dass die Menschen erkannt hätten, dass Sicherheit nicht selbstverständlich sei. Nur eine wehrfähige Demokratie könne überleben.

Quelle: F.A.Z.

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