Die Vereinigten Staaten berichten von einer signifikanten Truppenpräsenz Nordkoreas nahe der ukrainischen Grenze. Wie US-Außenminister Antony Blinken erklärte, befinden sich nach Schätzungen der US-Regierung rund 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland. Davon seien bis zu 8.000 in der Region Kursk stationiert, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 31. Oktober 2024 meldete (Zeit Online). Obwohl bisher keine Kampfhandlungen nordkoreanischer Truppen gegen ukrainische Streitkräfte beobachtet wurden, erwartet Blinken einen baldigen Einsatz. Er betonte, dass diese Truppen im Kriegsfall als legitime Ziele gelten würden. Blinken wies zudem darauf hin, dass es das erste Mal seit einem Jahrhundert sei, dass Russland ausländische Truppen auf seinem Territorium dulde.
Es bleibt unklar, ob die nordkoreanischen Soldaten auf ukrainischem Gebiet oder in von der Ukraine besetzten Gebieten Russlands eingesetzt werden sollen. UN-Diplomaten halten es auch für möglich, dass die Truppen hinter der Front logistische Aufgaben übernehmen, wie ebenfalls Zeit Online berichtete. Der südkoreanische Geheimdienst hatte zuvor berichtet, dass nordkoreanische Truppen in Russland russische Uniformen und falsche Identitäten verwenden, um ihre Herkunft zu verschleiern. Russlands Präsident Wladimir Putin bestreitet die Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten nicht, verweist aber darauf, dass auch die Ukraine Personal aus NATO-Staaten einsetze.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich enttäuscht über die aus seiner Sicht fehlende Reaktion des Westens auf die Berichte über nordkoreanische Soldaten in Russland. Wie tagesschau.de am 31. Oktober 2024 berichtete, bezeichnete Selenskyj die Reaktion als "gleich Null" und äußerte sich überrascht über das Schweigen Chinas. Er befürchtet, dass Russland bei einer schwachen Reaktion des Westens weitere nordkoreanische Soldaten im Krieg einsetzen könnte.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bestätigte, dass sich nordkoreanische Truppen in russischen Uniformen und mit russischer Ausrüstung in Richtung der ukrainischen Grenze bewegen (RP Online). Er bezeichnete dies als gefährliche und destabilisierende Aktion. Die USA und Südkorea forderten Nordkorea zum Abzug seiner Truppen auf. Im UN-Sicherheitsrat verteidigte der russische Botschafter Wassili Nebensja die militärische Kooperation seines Landes mit Nordkorea.
Die mögliche Beteiligung Nordkoreas am Ukraine-Krieg sorgt international für Besorgnis. Die EU und andere internationale Akteure beobachten die Situation genau und erwägen entsprechende Reaktionen. Gleichzeitig gibt es weiterhin diplomatische Bemühungen, den Konflikt zu deeskalieren und eine friedliche Lösung zu finden. Ungarns Außenminister Peter Szijjarto reiste zu einer Sicherheitskonferenz nach Belarus, um die eurasische Zusammenarbeit zu fördern, wie RP Online berichtete.
Die Lage bleibt weiterhin angespannt und die Entwicklungen werden von der internationalen Gemeinschaft aufmerksam verfolgt.
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