4.12.2024
Notre-Dame: Wiedergeburt einer Ikone

Notre-Dame erstrahlt erneut: Ein Besuch der wiederaufgebauten Kathedrale

Nach dem zerstörerischen Brand von 2019 öffnet die Pariser Kathedrale Notre-Dame wieder ihre Tore. Der Wiederaufbau ist ein Meisterwerk der Handwerkskunst und ermöglicht es Besuchern, das historische Gebäude sowohl aus bekannten als auch neuen Blickwinkeln zu erleben. Drei am Wiederaufbau maßgeblich beteiligte Handwerker geben Einblicke in die restaurierten Details und empfehlen die Mitnahme eines Fernglases, um die Feinheiten der Arbeiten voll und ganz zu würdigen.

Der rekonstruierte Vierungsturm

Julien Faure, Dachdecker und Stuckateur bei Le Bras Frères, einem der beteiligten Unternehmen, empfiehlt Besuchern, den Vierungsturm vom Kirchenschiff aus zu betrachten, wo er aus dem Dach emporragt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurde der Vierungsturm nach dem Vorbild von Viollet-le-Duc aus dem 19. Jahrhundert rekonstruiert. Besonders sehenswert sind die Bleiadler, die „grands ducs“, die gotischen Haken und das Kreuz. Faure unterstreicht die Wichtigkeit eines Fernglases, um Details wie die vergoldeten Rosen nahe der 96 Meter hohen Spitze zu erkennen. Die FAZ zitiert Faure, der die aufwendige Planung und die Abstimmung mit den Architekten hervorhebt. Die Arbeiten an der Eindeckung des Vierungsturms begannen im September 2023 in der Werkstatt und wurden im Dezember auf der Baustelle fortgesetzt.

Die restaurierten Fenster

Emma Groult, Restauratorin im Atelier MurAnése, rät Besuchern, zuerst die drei Rosenfenster in Augenschein zu nehmen, welche Reste der mittelalterlichen Glasmalerei enthalten. Wie die FAZ berichtet, stammen einige Elemente tatsächlich noch aus dem Mittelalter, obwohl die Fenster im Laufe der Jahrhunderte, insbesondere im 19. Jahrhundert, Veränderungen erfahren haben. Auch hier empfiehlt Groult ein Fernglas, um die Details zu bewundern. Der Vierungsbereich und der Altar bieten einen strategisch günstigen Standort, um die restaurierten Kunstwerke zu betrachten. Groult schildert die emotionalen Sicherungsarbeiten, die direkt nach dem Brand begannen, und die Herausforderung, die über ganz Frankreich verteilt restaurierten Fenster wieder zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Die Reinigung der stark verschmutzten Fenster brachte verborgene Farben wieder zum Vorschein. Die restaurierten Fenster verleihen der Kathedrale eine neue Leuchtkraft.

Die neue liturgische Ausstattung

Der Designer und Bildhauer Guillaume Bardet entwarf die neue liturgische Ausstattung aus Bronze. Am Haupteingang begrüßt die Besucher das Taufbecken mit einem deckelartigen Element, das eine Wasseroberfläche nachahmt, aus der ein Kreuz emporragt. Der ebenfalls von Bardet entworfene Altar erhebt sich in einer Beckenform gen Himmel. Bardet wählte Bronze, um den Objekten eine eigene Präsenz zu verleihen, die sie neben der steinernen Architektur behaupten können. Die Arbeiten an der Kirchenausstattung begannen vor zwei Jahren mit der Ausschreibung. Die Wiedereröffnung von Notre-Dame ist ein bedeutender Moment für alle Beteiligten und ein Symbol der Hoffnung und des Wiederaufbaus. Die Kathedrale präsentiert sich in neuem Glanz und bietet Besuchern ein unvergessliches Erlebnis. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/notre-dame-in-paris-auf-diese-details-sollten-besucher-achten-110118475.html - www.treng.de
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