Mitte Dezember ereignete sich in der Straße von Kertsch, der Verbindung zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer, ein Tankerunglück, dessen Folgen sich nun weiter ausbreiten. Ein Ölteppich verschmutzt zunehmend die russische Küste und die Krim. Der Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswoschajew, hat laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) den regionalen Notstand ausgerufen und über Telegram die Entdeckung und Beseitigung von Öl an verschiedenen Stellen bestätigt, die Verschmutzung jedoch als bisher unbedeutend bezeichnet.
Zwei Tanker waren bei stürmischer See in der Straße von Kertsch verunglückt, wobei ein Besatzungsmitglied ums Leben kam (Der Spiegel). Infolge des Unglücks werden die Strände der russischen Region Krasnodar und der Krim durch ausgelaufenes Öl verunreinigt. Tausende Einsatzkräfte und Freiwillige arbeiten daran, den verschmutzten Sand zu entfernen und ölbedeckte Vögel zu retten (Der Spiegel).
Das ausgetretene Öl erstarrt laut Angaben des russischen Verkehrsministeriums bei 25 Grad und sinkt daher auf den Meeresgrund oder treibt im Wasser, anstatt an der Oberfläche zu schwimmen (20 Minuten). Es gibt laut Verkehrsministerium weltweit keine etablierten Technologien, um das Öl aus dem Wasser zu entfernen, sodass es an der Küste eingesammelt werden muss (20 Minuten). Umweltschützer fordern ein Abpumpen des Öls aus den havarierten Tankern. Experten befürchten, dass im Sommer mit steigenden Wassertemperaturen noch größere Ölmengen angeschwemmt werden könnten (dpa und weitere Medien).
Der Deutschlandfunk berichtet von betroffenen Stränden in Kertsch und am Tobetschyzke-See. Die Ukraine wirft Russland den Einsatz alter und ungeeigneter Schiffe vor. Der Merkur berichtet von einem Delfinsterben in der Region Krasnodar, das mit dem ausgelaufenen Öl in Verbindung gebracht wird. Elf tote Delfine wurden bereits gefunden. Über 7.500 Personen, darunter viele Freiwillige, sind laut Euronews im Einsatz, um die Küsten zu säubern und Wildtiere zu retten.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/tonnenweise-oel-breitet-sich-nach-tankerunglueck-im-schwarzen-meer-aus-110211682.html
- https://www.spiegel.de/ausland/schwarzes-meer-ausgelaufenes-oel-breitet-sich-weiter-aus-gouverneur-von-sewastopol-ruft-notstand-aus-a-55c19e6b-d3ed-41b2-9c40-3a1df8d9b50c
- https://www.20min.ch/story/schwarzes-meer-notstand-ausgerufen-oel-breitet-sich-immer-weiter-aus-103251731
- https://www.heute.at/s/notstand-ausgerufen-oel-breitet-sich-immer-weiter-aus-120081603
- https://www.deutschlandfunk.de/oelpest-vor-der-krim-breitet-sich-weiter-aus-102.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/europa/oel-russland-kueste-100.html
- https://www.merkur.de/welt/oelkatastrophe-im-schwarzen-meer-loest-delfinsterben-aus-zr-93482542.html
- https://de.euronews.com/2024/12/26/olkatastrophe-im-schwarzen-meer-notstand-in-krasnodar-ausgerufen