Elon Musks Einfluss in Europa: Ein kontroverses Bild
Der Einfluss des Tech-Milliardärs Elon Musk auf die europäische Politik und die digitale Welt wird zunehmend kontrovers diskutiert. Seine politischen Äußerungen und sein Verhalten in sozialen Medien polarisieren stark.
Am 04.01.2025 berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.), Musk habe die Deutschen zur Wahl der AfD aufgerufen und führende deutsche Politiker auf seiner Plattform X angegriffen. Die F.A.S. sieht darin ein Beispiel für die Machtlosigkeit Europas gegenüber Tech-Giganten wie Musk und kritisiert die Reaktion der Bundesregierung, die die Einmischung zwar beklagt, X aber nicht verlassen will, um weiterhin die dortigen Nutzer erreichen zu können. Die Zeitung analysiert Musks Verhalten auch im Kontext seiner Selbstinszenierung, die an römische Herrscherikonographie erinnert. Sein Profilname "Kekius Maximus", die dazugehörige Comic-Figur und die Pose im Kolosseum werden als Ausdruck dieser Selbstinszenierung gedeutet, ebenso wie die Benennung seines Hochleistungsrechners als "Colossus" und seine Äußerungen zur italienischen Geburtenrate.
Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete am 27.12.2024 über Musks Einmischung in die europäische Politik, darunter seine Kritik an italienischen Richtern und Gespräche mit dem Brexit-Befürworter Nigel Farage über mögliche Spenden. Der BR beschreibt Musks Wandel vom Tech-Visionär zum umstrittenen Meinungsmacher und äußerst einflussreichen Polit-Influencer. Seine Unterstützung für Donald Trump und die AfD wird von etablierten Parteien kritisiert, während Teile der AfD sie begrüßen.
Die taz kommentierte am 13.08.2024 Musks Radikalisierung und bezeichnete ihn als Gefahr für die Demokratie. Die Zeitung kritisiert seine Unterstützung für Trump und rechtsextreme Randalierer in Großbritannien sowie die Verbreitung von Falschinformationen auf X und fordert, Musk finanziell zu sanktionieren. EU-Kommissar Thierry Breton habe Musk bereits verwarnt und Ermittlungen wegen der Verbreitung von Lügen und Hetze eingeleitet.
Die Zeit analysierte am 30.12.2024 Musks Gastbeitrag in der "Welt am Sonntag" und interpretierte ihn als Ausdruck seines Wunsches, international Politik zu gestalten. Sein Reichtum diene ihm als Rechtfertigung, sich wie ein Fürst zu gebärden. Die Zeit sieht in Musks Medienbeitrag einen Skandal und hinterfragt die Verwirrung, die er stiftet, insbesondere da er sich eines Mediums bediene, das er eigentlich verachte.
Die Tagesschau berichtete am 23.12.2024 über Musks Einfluss auf die britische Politik und seinen Verbündeten Nigel Farage. Musks Angriffe auf den britischen Premierminister Keir Starmer und die Verbreitung von Verschwörungstheorien auf X werden als Teil seiner Strategie gesehen, liberaldemokratische Systeme zu untergraben. Die Tagesschau diskutiert die Frage der Regulierung von sozialen Medien und die Notwendigkeit, sich gegen Angriffe im digitalen Raum zu verteidigen.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/musk-und-seine-afd-empfehlung-was-europa-tun-kann-110208927.html
- Bayerischer Rundfunk: https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/der-neue-elon-musk-vom-tech-visionaer-zum-rechten-stichwortgeber,UXxd3iD
- taz: https://taz.de/Radikalisierung-von-Elon-Musk/!6026915/
- Die Zeit: https://www.zeit.de/kultur/2024-12/elon-musk-afd-wahlwerbung-techno-feudalismus
- Tagesschau: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/musk-grossbritannien-unterstuetzung-100.html