4.3.2025
Parkinson-Diagnose per Eye-Tracking: Blick in die Zukunft
Parkinson-Diagnose durch Augenbewegungen: Eye-Tracking als vielversprechende Methode

Parkinson-Diagnose durch Augenbewegungen: Eye-Tracking als vielversprechende Methode

Die Diagnose von Parkinson könnte in Zukunft durch die Analyse von Augenbewegungen deutlich erleichtert werden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, deutet eine Studie von Neurologen der Universität Marburg darauf hin, dass ein genauer Blick in die Augen Hinweise darauf geben kann, ob ein Mensch an Parkinson erkrankt ist. Die Forscher verglichen Augenbewegungen, Pupillengröße und Augenblinzeln verschiedener Probandengruppen – darunter gesunde Personen, Parkinson-Patienten, Betroffene der Multisystematrophie (MSA) und Patienten mit isolierter Rapid-Eye-Movement-Schlafverhaltensstörung (iRBD). Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin "Eye and Brain" veröffentlicht.

Wie die FAZ weiter ausführt, zeigten Parkinson- und MSA-Patienten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe veränderte Augenbewegungen und auffällige Pupillenreaktionen. Patienten mit iRBD, die ein erhöhtes Risiko haben, Parkinson oder MSA zu entwickeln, wiesen ähnliche Veränderungen der Pupillengröße auf wie Parkinson-Kranke. Die Marburger Forscher sehen in diesem Phänomen ein mögliches Frühwarnzeichen für Parkinson.

Die Messung der Augenbewegungen, auch bekannt als Eye-Tracking, bietet laut der Studien-Erstautorin Mahboubeh Habibi, deren Aussage von der FAZ zitiert wird, eine „leistungsstarke, nicht-invasive Möglichkeit zur Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit“ bei Parkinson. Eye-Tracking könnte somit dazu beitragen, Risikopersonen zu identifizieren und den Krankheitsverlauf zu beobachten, um die Behandlungsergebnisse zu optimieren.

Auch andere Studien befassen sich mit der Bedeutung von Augenbewegungen bei neurodegenerativen Erkrankungen. Eine in "Neurology" veröffentlichte Forschungsarbeit untersuchte die Unterschiede in den Augenbewegungsstörungen bei Parkinson-Patienten mit und ohne Parkin-Genmutation. Dabei stellte sich heraus, dass sich die beiden Gruppen trotz ähnlicher klinischer Symptome in verschiedenen Augenbewegungstests unterschieden. Dies deutet laut den Autoren auf unterschiedliche anatomische Strukturen hin, die den jeweiligen Erkrankungen zugrunde liegen.

Ein weiterer Artikel von Dove Press betont den Wert von Augenbewegungen in der neurologischen Praxis. Augenbewegungsuntersuchungen seien nicht-invasiv, vergleichsweise schnell durchführbar und könnten dank moderner Eye-Tracking-Technologie präzise quantitative Daten liefern. Die Autoren heben hervor, dass Augenbewegungsstörungen bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen auftreten und somit ein Fenster zum Gehirn und den darin ablaufenden pathologischen Prozessen bieten.

Schließlich unterstreicht eine Publikation im IET Digital Library die Bedeutung der Augenfixation für die Differentialdiagnose von Parkinson. Die Studie verglich Augenbewegungen während der Fixation bei gesunden Probanden, Patienten mit idiopathischem Parkinson und Patienten mit atypischem Parkinson. Dabei zeigten sich Unterschiede in der Amplitude und Frequenz der sakkadischen Intrusionen sowie in der Gesamtzeit der Fixation. Die Analyse der Augenfixation könnte den Autoren zufolge eine einfache, nicht-invasive und objektive Methode zur Unterstützung der Differentialdiagnose von Parkinson darstellen.

Verwendete Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/augenbewegungen-koennen-hinweise-auf-parkinson-geben-110332549.html

https://www.neurology.org/doi/10.1212/WNL.0b013e3181e7ca6d

https://www.dovepress.com/detecting-abnormal-eye-movements-in-patients-with-neurodegenerative-di-peer-reviewed-fulltext-article-EB

https://digital-library.theiet.org/content/conferences/10.1049/cp_20060349

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
Weitere
Artikel