11.11.2024
PKV-Beiträge Senken: Anbieterwechsel Und Tarifoptimierung
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So drücken Sie den Beitrag für die private Krankenversicherung

Steigende Beiträge in der privaten Krankenversicherung (PKV) verunsichern viele Versicherte. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.) am 11.11.2024 berichtete, stehen zum Jahreswechsel teils erhebliche Beitragserhöhungen an. Doch was können PKV-Versicherte tun, um die Kosten zu senken? Ein Wechsel des Anbieters oder Tarifs kann eine Option sein, birgt aber auch Herausforderungen.

Wechsel des Anbieters

Die F.A.S. zitiert eine Auswertung des Analysehauses Morgen & Morgen, die deutliche Beitragsunterschiede zwischen den PKV-Anbietern aufzeigt. So konnte ein 35-Jähriger im Jahr 2024 in einem Tarif mit umfangreichen Leistungen bis zu 290 Euro monatlich sparen, wenn er zum günstigsten Anbieter wechselte. Bei 50-Jährigen lag die Ersparnis bei bis zu 330 Euro. In Tarifen mit durchschnittlichem Leistungsumfang waren die Unterschiede noch größer: 360 Euro bzw. 490 Euro monatliche Ersparnis für 35- bzw. 50-Jährige.

Allerdings gibt es einen entscheidenden Faktor zu beachten: die Altersrückstellungen. Diese werden über die Jahre angespart, um die Beiträge im Alter zu stabilisieren. Bei einem Anbieterwechsel vor 2009 verfallen die Altersrückstellungen komplett. Nico Ferrarese, Geschäftsführer von Minerva Kundenrechte, schätzt gegenüber der F.A.S., dass bei einem durchschnittlichen Beitrag von 500 bis 600 Euro und 20 Jahren Einzahlung rund 200 Euro monatlicher Anrechnungsbetrag verloren gehen. Bei Verträgen ab 2009 können die Altersrückstellungen zumindest teilweise mitgenommen werden, jedoch nur in Höhe des Basistarifs, der dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung entspricht. Gesundheitsökonom Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen erklärt in der F.A.S., dass durchschnittliche Kunden etwa ein Drittel ihrer Altersrückstellungen verlieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gesundheitsprüfung beim neuen Anbieter. Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen führen, die je nach Erkrankung und Anbieter stark variieren. Wie Wasem gegenüber der F.A.S. ausführt, können Risikozuschläge für Bluthochdruck bis zu 30 Prozent betragen, für Diabetes sogar eine Verdoppelung des Beitrags. In manchen Fällen kann die Versicherung auch ganz abgelehnt werden.

Wechsel des Tarifs

Neben dem Anbieterwechsel bietet sich auch der Wechsel innerhalb der bestehenden PKV in einen günstigeren Tarif an. Wie die Süddeutsche Zeitung am 25.04.2017 berichtete, können Versicherte beispielsweise Risikozuschläge überprüfen lassen, den Selbstbehalt erhöhen oder in einen anderen Tarif mit weniger Leistungen wechseln. Auch der Wechsel in den Standardtarif (für Verträge vor 2009) oder den Basistarif (für Verträge ab 2009) kann eine Option sein, wie das ZDF in einem Ratgeberbeitrag erläutert.

Die Verbraucherzentrale NRW weist darauf hin, dass Beitragserhöhungen auch nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) rechtlich überprüfbar sind. Zu Unrecht erhöhte Beiträge können zurückgefordert werden.

FOCUS online berichtete am 11.04.2023 über spezielle Vorsorgetarife, mit denen künftige Beitragssenkungen vereinbart werden können. Hier zahlen Versicherte einen zusätzlichen Beitrag, um später eine festgelegte Reduzierung des Tarifbeitrags zu erhalten.

Finanztip empfiehlt, sich vor einem Wechsel unabhängig beraten zu lassen und die verschiedenen Tarife gründlich zu vergleichen.

Quellen

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