September 9, 2024
Postversorgung in Rheinland-Pfalz: 16 Orte ohne gesetzliche Filiale

Briefe und Pakete: 16 Orte in Rheinland-Pfalz ohne vorgeschriebene Postfiliale

In Rheinland-Pfalz gibt es 16 Orte, die laut einer gesetzlichen Regelung keine vorgeschriebene Postfiliale aufweisen, obwohl sie es sollten. Diese Regelung besagt, dass in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Postfiliale vorhanden sein muss. In Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern darf die Entfernung zur nächsten Filiale in zusammenhängenden Wohngebieten nicht mehr als zwei Kilometer betragen. Die Bundesnetzagentur hat auf Anfrage der dpa bestätigt, dass in Rheinland-Pfalz im Juli 2024 insgesamt 16 sogenannte unbesetzte Pflichtstandorte existieren.

Die betroffenen Orte sind über mehrere Landkreise verteilt:

  • Kreis Ahrweiler (1): Bad Breisig-Oberbreisig
  • Kreis Trier-Saarburg (3): Welschbillig, Fell, Reinsfeld
  • Kreis Mainz-Bingen (2): Ober-Olm, Gau-Bischofsheim
  • Koblenz (2): Rübenach, Horchheim
  • Kreis Mayen-Koblenz (1): Urmitz
  • Rhein-Lahn-Kreis (1): Braubach
  • Westerwaldkreis (1): Nentershausen
  • Kreis Altenkirchen (1): Brachbach
  • Kreis Kaiserslautern (1): Bruchmühlbach-Miesau, Ortsteil Miesau
  • Ludwigshafen (1): Ruchheim
  • Rhein-Pfalz-Kreis (1): Beindersheim
  • Kreisfreie Stadt Landau (1): Landau

In Miesau gibt es zumindest einen Automaten für Post-Dienstleistungen, was den Bürgern in der Region eine gewisse Erleichterung bietet. Trotz der hohen Anzahl an Postfilialen bundesweit, die sich meist in Kiosken und anderen Einzelhändlern befinden, ist die Deutsche Post in ländlichen Gebieten oft nicht ausreichend vertreten. Im Juli 2024 gab es bundesweit 141 unbesetzte Pflichtstandorte, was einen Anstieg um 16 im Vergleich zu Februar darstellt.

Herausforderungen für die Deutsche Post

Die Deutsche Post sieht sich mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo die Infrastruktur für den Einzelhandel oft schwach ausgeprägt ist. Der Strukturwandel auf dem Land hat dazu geführt, dass viele kleine Geschäfte schließen, was die Suche nach neuen Partnern für Postfilialen erschwert. Ein Sprecher der Deutschen Post erklärte, dass die Einrichtung von Filialen in diesen Gebieten eine große Herausforderung darstellt und dass es nicht ungewöhnlich sei, dass die Zahl der unbesetzten Standorte steigt.

Die Post hat jedoch angekündigt, weiterhin eng mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen zusammenzuarbeiten, um die Präsenz an Pflichtstandorten zu gewährleisten. Die Situation könnte sich im kommenden Jahr verbessern, da neue Regelungen des Postgesetzes in Kraft treten werden, die es ermöglichen, auch Poststationen zur Erfüllung der Pflichtvorgaben zu zählen. Diese Stationen bieten eine Vielzahl von Postdienstleistungen und sind rund um die Uhr zugänglich, was einen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichen Postfilialen darstellt.

Die Rolle von Automaten

Die Nutzung von Automaten zur Erbringung von Postdienstleistungen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Im Juli 2024 waren von den 141 unbesetzten Pflichtstandorten 27 mit einem Automaten ausgestattet, was den Anwohnern die Möglichkeit gab, postalische Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, auch wenn keine Filiale vorhanden war. Dies zeigt, dass die Integration von Automaten eine Lösung für die bestehenden Probleme darstellt und die Post in der Lage sein könnte, die Anzahl der unbesetzten Standorte in Zukunft zu reduzieren.

Die Bundesnetzagentur hat sich grundsätzlich positiv über die Nutzung von Automaten geäußert, was darauf hindeutet, dass es in der Zukunft möglicherweise weniger Widerstand gegen die Anrechnung von Automaten auf die Filialpflicht geben wird. Diese Entwicklung könnte für viele ländliche Gemeinden von Vorteil sein, die unter dem Mangel an Postfilialen leiden.

Fazit

Die Situation in Rheinland-Pfalz verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Deutsche Post steht, insbesondere in ländlichen Regionen. Die unbesetzten Pflichtstandorte sind ein Zeichen für die Schwierigkeiten, die mit dem Strukturwandel und der Schließung von Einzelhandelsgeschäften verbunden sind. Dennoch gibt es Ansätze zur Verbesserung der Situation, insbesondere durch die Nutzung von Automaten und die bevorstehenden Änderungen im Postgesetz. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die postalische Versorgung in den betroffenen Gemeinden auswirken werden.

Die Informationen stammen aus einem Bericht der dpa, der die aktuelle Lage der Postfilialen in Rheinland-Pfalz analysiert hat.

Weitere
Artikel