In Bad Kreuznach hat am Dienstag ein Prozess gegen einen 55-jährigen Mann begonnen, der sich wegen Mordes an seiner Ehefrau vor dem Landgericht verantworten muss. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, soll der Angeklagte die 45-Jährige im April dieses Jahres in der gemeinsamen Wohnung mit zwei Küchenmessern attackiert und ihr insgesamt 59 Schnitt- und Stichverletzungen zugefügt haben. Die Frau erlag den Folgen des hohen Blutverlustes in Kombination mit einer Luftembolie und einem Lungenkollaps.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte aus niedrigen Beweggründen gehandelt haben. Auslöser der Tat soll der Verdacht des Mannes gewesen sein, seine Frau habe eine Affäre. Diesen Verdacht hegte er, nachdem die Frau im Jahr 2023 für mehrere Monate alleine in die Türkei gereist war. Wie die „Zeit“ berichtet, habe die Ehefrau die Affäre zunächst geleugnet, dann aber zugegeben.
Die Konflikte zwischen den Eheleuten sollen sich in der Folgezeit weiter zugespitzt haben, als die Frau erneut für einen längeren Zeitraum in die Türkei reisen wollte. Die Situation eskalierte schließlich im April in der gemeinsamen Wohnung. Laut Anklage soll der Angriff mit den Messern ein spontaner Entschluss während eines Streits gewesen sein.
Der Angeklagte, der seit seiner Festnahme in der JVA Rohrbach in Untersuchungshaft sitzt, äußerte sich zum Prozessauftakt lediglich zu seinem Lebensweg und seiner Familiengeschichte. Zu den Vorwürfen schwieg er. So machte er laut „Zeit“ keine Angaben zu der Bluttat und den Ereignissen, die dazu führten. Der 55-Jährige, der 1991 nach Deutschland kam, war zuvor mit einer deutschen Frau verheiratet. Die Ehe mit seiner zweiten Frau, mit der er vier gemeinsame Kinder hat, sei von den Eltern der Frau in der Türkei arrangiert worden.
Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt. Am Donnerstag sollen die Kinder des Paares als Zeugen gehört werden. Mit einem Urteil wird im November gerechnet.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-10/15/mordprozess-59-schnitt-und-stichverletzungen-bei-ehefrau
- dpa Rheinland-Pfalz/Saarland