Nach dem tragischen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend, bei dem fünf Menschen getötet und über 200 verletzt wurden, haben die sächsischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen auf ihren Weihnachtsmärkten verschärft. Wie die dpa berichtet, werden die Sicherheitskonzepte der Märkte in Städten wie Leipzig, Dresden, Chemnitz und Plauen überprüft und die Polizeipräsenz erhöht. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert erklärte am Samstagmorgen, dass insbesondere der Striezelmarkt und der Weihnachtsmarkt am Neumarkt durch Barrikaden geschützt werden, um Zufahrten für Fahrzeuge zu blockieren. Auch in Chemnitz und Plauen wird die Polizeipräsenz verstärkt, um die Lage genau zu beobachten.
Der Leipziger Weihnachtsmarkt bleibt geöffnet. "Wir schätzen die Sicherheitslage als beherrschbar ein", so Stadtsprecher Matthias Hasberg gegenüber der dpa. Die erhöhte Polizeipräsenz ist auch in Leipzig deutlich sichtbar. Trotz der Fortführung des Marktbetriebs herrscht in Sachsen große Bestürzung über die Ereignisse in Magdeburg. In Chemnitz wird die Musik auf dem Weihnachtsmarkt gedämpft, und in Zwickau brennen Kerzen zum Gedenken an die Opfer.
Das sächsische Innenministerium sieht laut MDR Sachsen aktuell keine konkreten Anzeichen für eine Gefährdung der Weihnachtsmärkte im Freistaat. Innenminister Armin Schuster (CDU) betonte jedoch die Bereitschaft der Polizei, die Sicherheitskonzepte der Kommunen und Veranstalter erneut zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. "Wir möchten auch in den nächsten Tagen einen unbeschwerten Besuch der Weihnachtsmärkte ermöglichen", erklärte Schuster. Der MDR berichtet weiter, dass Leipzig bereits am Freitagabend die Sicherheitsmaßnahmen und die Polizeipräsenz verstärkt hat. Die für Samstagnachmittag geplante Bergparade findet statt, soll aber mit einer Gedenkminute für die Opfer des Anschlags in Magdeburg enden. In Zwickau wurde aus Pietät gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen beschlossen, am Samstag auf Musik und Bühnenprogramm zu verzichten. Stattdessen sollen Kerzen für die Opfer brennen. Auch in Chemnitz sind laut Stadtverwaltung mehr Polizeistreifen und Sicherheitskräfte im Einsatz. Die Musik wird dort leiser gespielt.
Wie die Zeit berichtet, bleiben die sächsischen Weihnachtsmärkte geöffnet, haben aber ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Die erhöhte Polizeipräsenz ist auf den Märkten deutlich zu sehen. Auch die Zufahrtswege zu den Märkten werden verstärkt kontrolliert.
Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, wurde festgenommen. Laut MDR Sachsen lebt und arbeitet er in Bernburg (Sachsen-Anhalt) und war den Behörden bisher nicht als Islamist bekannt. Das Motiv für die Tat ist weiterhin unklar.
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