Der Einsatz der Polizei zur Räumung des Dietenbachwalds in Freiburg, der für ein neues Wohngebiet weichen soll, dauert weiterhin an. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 9. Dezember 2024 meldete, forderten Polizeikräfte Aktivisten in Baumhäusern zum Verlassen dieser auf. Im Wald wurden weitere Bäume gefällt. Das Gelände ist für ein geplantes Neubauviertel vorgesehen.
Die Polizei räumt das Waldstück bereits seit Samstag. Die Zeit und andere Medien berichten, dass gegen mindestens neun Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Die Vorwürfe beinhalten Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, das Vermummungsverbot und das Landeswaldgesetz. Die Stadt Freiburg hatte per Allgemeinverfügung einen Teil des Waldes ab Samstag gesperrt.
Die Aktivisten versuchen, die Rodung im Nordwesten Freiburgs zu verhindern. Sie errichteten und besetzten Baumhäuser. Der SWR berichtet, dass Freiburg, wie viele andere Großstädte, unter Wohnungsmangel leidet. Im neuen Stadtteil Dietenbach sollen zukünftig 16.000 Menschen wohnen.
Der SWR berichtete ebenfalls über die Hintergründe des Protests. Demnach ist das Waldstück seit 2021 besetzt. Neben der Verlegung einer Gasleitung ist auch eine neue Straßenbahntrasse durch den Wald geplant. Der Freiburger Gemeinderat hat dem ersten Bebauungsplan für den neuen Stadtteil mit 1.600 Wohnungen bereits zugestimmt.
Wie die Rheinpfalz berichtet, kam es bei der Räumung zu einem dramatischen Zwischenfall: Eine Person hatte sich in einer unterirdischen Konstruktion einbetoniert und musste von der Polizei befreit werden. Die Aktivisten kritisieren das Vorgehen der Polizei und berichten von gefährlichen Situationen während der Räumung.
Auch die BILD-Zeitung berichtete über den Vorfall mit der einbetonierten Person und zitierte einen Polizeisprecher, der die Gefahr durch Regen und den aufgeweichten Boden hervorhob. stern.de berichtete ebenfalls über den Polizeieinsatz und die Räumung des Waldes.