Am 9. Dezember 2024 begann vor dem Landgericht Hanau der Prozess gegen vier Angeklagte. Ihnen wird vorgeworfen, einen Brand in ihrem eigenen Wohnhaus gelegt und anschließend rechtsextreme Parolen an die Wände geschmiert zu haben, um den Anschein eines Anschlags zu erwecken. Die Anklage lautet auf schwere Brandstiftung, schweren Betrug und Vortäuschung einer Straftat, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Auch die ZEIT berichtet über den Prozessauftakt und die Hintergründe des Falls (https://www.zeit.de/news/2024-12/09/prozess-um-mutmasslich-vorgetaeuschten-brandanschlag-begonnen).
Das Feuer in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag 2023 hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Nach den Löscharbeiten wurden in dem von einer pakistanischen Familie bewohnten Haus in Hanau rechtsextreme Schriftzüge entdeckt. Wie n-tv berichtet, übernahm zunächst der Staatsschutz die Ermittlungen wegen des Verdachts auf ein politisch motiviertes Verbrechen (https://www.n-tv.de/regionales/hessen/Prozess-um-mutmasslich-vorgetaeuschten-Brandanschlag-beginnt-article25418390.html).
Die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass die Angeklagten die Parolen selbst angebracht haben, um von ihrer eigentlichen Tat abzulenken. Als Motiv wird Versicherungsbetrug vermutet. Die Familie soll versucht haben, die Versicherungssumme in Höhe von 350.000 Euro zu erhalten. Auch stern.de berichtet über den Fall und erwähnt den Verdacht des Versicherungsbetrugs (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/falsche-faehrte-gelegt---prozess-um-mutmasslich-vorgetaeuschten-brandanschlag-begonnen-35294790.html).
Hauptangeklagte sind der 48-jährige Hausbesitzer und sein 35-jähriger Schwager. Ihnen wird die Brandstiftung vorgeworfen. Die Ehefrau des Hausbesitzers und ein 56-jähriger Freund der Familie sind wegen Beihilfe angeklagt. Laut ZEIT hat das Gericht 14 Verhandlungstage bis Ende Februar 2025 angesetzt. Ein früherer Bericht der ZEIT vom 5. Dezember 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-12/05/brandanschlag-vorgetaeuscht-prozess-gegen-familie-beginnt) erwähnt, dass ursprünglich fünf Personen beschuldigt wurden, darunter auch der 19-jährige Sohn des Ehepaars. Es wird vermutet, dass das Verfahren gegen ihn vor der Jugendkammer stattfindet, da er ein Heranwachsender ist.