Nach der großangelegten Razzia am Dienstag gegen eine mutmaßliche rechtsextreme Terrorgruppe in Sachsen und Polen sitzt nun ein siebter Verdächtiger in Untersuchungshaft. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, wurde der Haftbefehl gegen den Mann am Mittwoch in Leipzig vollstreckt. Wie die Zeit (Zeit Online, 07.11.2024) berichtet, handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen Lokalpolitiker der AfD aus Sachsen. Aufgrund einer Verletzung konnte er nicht nach Karlsruhe überführt werden.
Bei der Festnahme des AfD-Politikers am Dienstag soll es zu einem Zwischenfall gekommen sein. Laut Sicherheitskreisen, auf die sich unter anderem der Stern (Stern.de, 07.11.2024) bezieht, hielt der Mann eine Langwaffe in der Hand, woraufhin die Polizei zwei Warnschüsse abgab. Der Verdächtige erlitt dabei einen Kieferbruch und musste operiert werden. Die dpa berichtet, dass der Mann Jäger ist und eine waffenrechtliche Erlaubnis besitzt. Weitere Details zu dem Vorfall sind bislang nicht bekannt.
Der Landesvorstand der sächsischen AfD hat den Beschluss gefasst, den verletzten Lokalpolitiker und zwei weitere Parteimitglieder, die ebenfalls der mutmaßlichen Terrorgruppe angehören sollen, aus der Partei auszuschließen. Das Landesschiedsgericht muss diesem Beschluss noch zustimmen.
Insgesamt wurden am Dienstag acht Männer in Sachsen und Polen festgenommen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor, die sich „Sächsische Separatisten“ nennt. Sechs der Verdächtigen wurden bereits am Dienstag in Untersuchungshaft genommen. Wie die Tagesschau (Tagesschau.de, 05.11.2024) berichtet, soll die Gruppe aus 15 bis 20 Personen bestehen und eine rassistische, antisemitische und teilweise apokalyptische Ideologie vertreten.
Der mutmaßliche Rädelsführer der Gruppe wurde in Polen festgenommen und wartet dort auf seine Auslieferung. Wann er dem Ermittlungsrichter vorgeführt wird, ist derzeit noch unklar.
Die Ermittlungen richten sich laut Bundesanwaltschaft auch gegen weitere sieben Beschuldigte. Darüber hinaus wurden Durchsuchungen in rund 20 Objekten in Sachsen, Polen und auch Österreich durchgeführt, wobei einige der durchsuchten Räumlichkeiten nicht den Verdächtigen gehören.
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