19.10.2024
Reinhold Kreile ein bedeutender Wegbereiter des Urheberrechts verstorben

Urheberrecht: Gema-Ehrenpräsident Reinhold Kreile ist tot

Der Ehrenpräsident und ehemalige Vorstandsvorsitzende der Gema, Reinhold Kreile, ist am Freitag im Alter von 94 Jahren verstorben. Dies wurde von einer Sprecherin der Gema in München bekannt gegeben. Kreile, der eine herausragende Rolle in der Musik- und Medienwelt spielte, hinterlässt ein bedeutendes Erbe im Bereich des Urheberrechts und des Schutzes von Musikrechten.

Reinhold Kreile wurde am 1. Dezember 1929 in Aschaffenburg geboren. Er studierte Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft und Musik an den Universitäten in München und Darmstadt. Seine Karriere begann er als Jurist und war unter anderem als Bundestagsabgeordneter für die CSU tätig. Vor seiner Zeit bei der Gema war er auch Abteilungsleiter der Abteilung Produktion und Medienwirtschaft an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.

Von 1990 bis Ende 2005 diente Kreile als Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema). In dieser Zeit setzte er sich unermüdlich für den Urheberschutz ein und kämpfte für die Rechte von Musikern, Komponisten und Textern. Nach seinem Rückzug aus der operativen Tätigkeit wurde er 2005 zum Ehrenpräsidenten der Gema ernannt, eine Position, die er bis zu seinem Tod innehatte.

Gema-Chef Tobias Holzmüller äußerte sich zur Nachricht von Kreiles Tod und bezeichnete ihn als einen der größten Fürsprecher und Visionäre der Musik- und Medienwelt. Holzmüller betonte, dass Kreiles Einfluss sowohl in der Gema als auch in der gesamten Musikbranche weiterhin spürbar sei. Sein Engagement für die Rechte der Urheber und die Förderung des Urheberrechts bleibt unvergessen.

Während seiner Amtszeit bei der Gema war Kreile maßgeblich an zahlreichen Reformen beteiligt, die den Schutz der Urheberrechte in Deutschland und international stärkten. Er war auch in verschiedenen internationalen Organisationen tätig, darunter als Präsident des Europäischen Komitees der CISAC und als Vizepräsident des GESAC, wo er sich für die Rechte von Autoren und Komponisten weltweit einsetzte.

Kreile war nicht nur ein wichtiger Akteur in der Musikbranche, sondern auch ein gefragter Experte in rechtlichen Fragen rund um das Urheberrecht. Er verfasste zahlreiche Standardwerke, die zur Transparenz der Gema und zur Aufklärung über Urheberrechte beitrugen. Sein Wissen und seine Erfahrungen machten ihn zu einer gefragten Persönlichkeit in der Branche.

Die Gema vertritt die Nutzungsrechte von rund 95.000 Komponisten, Textautoren und Musikverlagen in Deutschland sowie von mehr als zwei Millionen Rechteinhabern weltweit. Kreiles Arbeit trug entscheidend dazu bei, dass die Gema als eine der führenden Verwertungsgesellschaften in Europa anerkannt wurde.

Die Nachricht von Reinhold Kreiles Tod wird in der Musik- und Medienwelt mit großer Trauer aufgenommen. Viele Weggefährten und Kollegen erinnern sich an ihn als einen leidenschaftlichen Kämpfer für die Rechte der Kreativen und einen visionären Denker, der stets das Wohl der Musikschaffenden im Blick hatte.

Sein Tod markiert das Ende einer Ära, aber sein Erbe wird in der Gema und der gesamten Musikbranche weiterleben. Kreile hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird, und seine Verdienste um den Urheberschutz werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gewürdigt werden.

Die Gema wird weiterhin die Prinzipien und Werte vertreten, für die Kreile so leidenschaftlich gekämpft hat. In Erinnerung an Reinhold Kreile wird die Gema ihre Anstrengungen fortsetzen, um die Rechte der Urheber und die Integrität der Musik zu schützen und zu fördern.

In den kommenden Tagen und Wochen werden sicherlich viele weitere Hommagen und Erinnerungen an Reinhold Kreile veröffentlicht werden, die seine beeindruckende Karriere und seinen unermüdlichen Einsatz für die Musik und ihre Schöpfer würdigen.

Die Musik- und Medienwelt hat einen ihrer größten Fürsprecher verloren, doch sein Einfluss und seine Visionen werden weiterhin Inspiration für zukünftige Generationen von Musikern und Autoren sein.

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