25.11.2024
Reisepassantrag 2024: Aktuelle Bearbeitungszeiten

Reisepässe: Noch immer längere Wartezeiten

Die Wartezeiten für die Ausstellung von Reisepässen sind weiterhin länger als üblich. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 25. November 2024 berichtete, bestätigten mehrere Kommunen in Sachsen die anhaltenden Verzögerungen. So teilte die Stadt Leipzig mit, dass die aktuelle Lieferzeit für einen Reisepass circa sechs Wochen beträgt. In Chemnitz müssen Antragsteller sogar mit acht bis neun Wochen rechnen. Auch in Dresden schwanken die Herstellungszeiten erheblich. Normalerweise dauerte die Ausstellung eines Reisepasses zwischen zwei und vier Wochen.

Die ungewöhnlich hohe Anzahl an Passbestellungen in diesem Frühjahr und Sommer führte laut Bundesinnenministerium zu einem Rückstau bei der Bundesdruckerei. Wie stern.de berichtet, bestätigte das Bundesinnenministerium, dass im Oktober die durchschnittliche Produktionsdauer für einen Pass bei 25,4 Werktagen lag. Der Rückstau sei mittlerweile abgearbeitet, sodass sich die Lieferzeiten wieder verkürzen sollten. Ab Anfang 2025 sollen neue Maschinen in der Bundesdruckerei die Situation zusätzlich entspannen.

Aktuell warten in den sächsischen Großstädten Tausende Menschen auf ihren neuen Reisepass. In Dresden sind knapp 2.000 Pässe in Bearbeitung, in Leipzig rund 1.700 und in Chemnitz knapp 600. Das Bundesinnenministerium nennt mehrere Gründe für den Bestellboom. Neben dem gestiegenen Interesse an Fernreisen spielten auch abgelaufene Pässe aus der Pandemiezeit eine Rolle, die nun erneuert werden. Der Brexit und die damit verbundene Passpflicht für Reisen nach Großbritannien sowie die steigende Zahl an Einbürgerungen tragen ebenfalls zur erhöhten Nachfrage bei. Ähnliche Probleme mit langen Wartezeiten wurden auch in anderen Teilen Deutschlands berichtet, wie beispielsweise vom ZDF (zdf.de). Dort wird berichtet, dass die Wartezeiten bundesweit bei sieben bis acht Wochen liegen und die Bundesdruckerei mit einem Drei-Schicht-System, Wochenendarbeit und zusätzlichem Personal reagiert.

CHIP (chip.de) berichtet ebenfalls von den Verzögerungen und empfiehlt Reisenden, die kurzfristig einen Reisepass benötigen, einen Express-Antrag zu stellen oder einen vorläufigen Reisepass zu beantragen. Die Augsburger Allgemeine (augsburger-allgemeine.de) zitiert das Innenministerium, welches die Verzögerungen unter anderem auf die Pandemie zurückführt und auf die Tatsache, dass seit der Wiedervereinigung alle 10 Jahre eine Antragswelle eingehe.

Die NWZ (nwzonline.de) berichtet ebenfalls von Wartezeiten von bis zu zwei Monaten und nennt als einen der Gründe die Abschaffung des Kinderreisepasses. DASDING (dasding.de) weist darauf hin, dass Kinder unter 12 Jahren seit diesem Jahr auch einen Reisepass beantragen müssen, was die Nachfrage zusätzlich erhöht. Der rbb (rbb24.de) berichtet, dass die Bundesdruckerei mit Drei-Schicht-Betrieb, Wochenendarbeit und Personalerhöhung reagiert hat, um die erhöhte Nachfrage zu bewältigen.

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