Laichen mit Hilfe: Deutsche Wildlachse kehren aus dem Ozean zurück
Dennis Bock, ein 48-jähriger Fischwirt, steht an einem Wehr in Nordrhein-Westfalen, unweit von Köln. Mit einem Kescher fischt er einen stattlichen Wildlachs aus dem Wasser – ein Tier im Laichkleid, das an den Heringen der Arktis stark geworden ist. Wie die Zeit berichtet, ist dieser Lachs Teil des Wanderfischprogramms NRW, das versucht, die Tiere wieder im Rhein anzusiedeln. (Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-11/25/deutsche-wildlachse-vom-ozean-zurueck-in-die-aufzuchtstation)
Der Lebenszyklus des Lachses ist beeindruckend: Vom Setzling im Rhein schwimmt er in die Nordsee und weiter in Richtung Arktis, wo er sich an den reichhaltigen Nahrungsquellen mästet. Jahre später kehrt er zum Laichen zurück in die deutschen Flüsse, eine Reise von Tausenden Kilometern, wie Sven Wohlgemuth vom Wildlachszentrum Rhein-Sieg erklärt. (Quelle: GEO)
Doch die Rückkehr ist beschwerlich. Von Tausenden Junglachsen schafft es nur ein Bruchteil zurück, vorbei an Fressfeinden, Wehren und Schiffsschrauben. Wohlgemuth berichtet von den Spuren, die diese Reise an den Tieren hinterlässt, wie etwa Bissspuren von Welsen. (Quelle: GEO)
Im 20. Jahrhundert war der Lachs in Deutschland ausgestorben, aufgrund von Verschmutzung, Gewässerverbauung und Überfischung. Seit den 1990er Jahren gibt es Anstrengungen, ihn wieder anzusiedeln. Fischtreppen sollen den Aufstieg in die Laichgebiete erleichtern, und jedes Jahr werden Rückkehrer eingefangen, um aus ihren Eiern Junglachse zu züchten, die später in den Flüssen ausgesetzt werden. (Quelle: diverse)
Die Programme zeigten Erfolge, die Rückkehrzahlen stiegen. Die Wildlachsstation Siegburg berichtet von durchschnittlich 200 Rückkehrern in den Rheinzuflüssen seit der Jahrtausendwende. Auch an der Elbe waren die Maßnahmen erfolgreich. (Quelle: diverse)
Doch die Dürrejahre 2018 und 2019 führten zu einem massiven Einbruch der Zahlen, von dem sich die Bestände noch nicht erholt haben. Niedrige Wasserstände erschweren die Wanderung und machen die Lachse anfälliger für Raubfische. (Quelle: diverse)
Trotz der Schwierigkeiten sieht der Fischökologe Christian von Landwüst von der Bundesanstalt für Gewässerkunde die Ansiedlung des Lachses in Deutschland langfristig als möglich. Er betont die Notwendigkeit einer vollständigen Durchgängigkeit der Gewässer und den Rückbau von Wehren. Ein großes Hindernis seien die Haringvliet-Schleusen im Rheindelta in den Niederlanden. (Quelle: diverse)
Die Bemühungen um den Lachs kommen auch anderen Fischarten und dem gesamten Ökosystem zugute, betont Wohlgemuth. Renaturierte Gewässer fördern die aquatische Lebensgemeinschaft und bieten der Gesellschaft sauberes Trinkwasser und Hochwasserschutz. (Quelle: GEO)
Der gefangene Lachs wird in die Aufzuchtstation gebracht, wo ihm auf Basis genetischer Analysen eine Partnerin ausgewählt wird. Noch finden zu wenige Tiere auf natürlichem Wege zueinander. Die menschliche Hilfe ist notwendig, aber das Ziel ist, dass die Lachse eines Tages ohne diese Unterstützung laichen können. (Quelle: diverse)
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/25/deutsche-wildlachse-vom-ozean-zurueck-in-die-aufzuchtstation
- GEO
- dpa
- Westdeutsche Zeitung
- Goslarsche Zeitung
- Stuttgarter Zeitung
- Newstral
- stern
- Mindener Tageblatt