24.11.2024
Russlands Wirtschaft Kriegsfolgen und Butterknappheit

Inflation in Russland: Wenn Butter zum Diebesgut wird

Die Inflation in Russland erreicht besorgniserregende Ausmaße und zwingt die Bevölkerung zu drastischen Maßnahmen. Wie verschiedene Medien berichten, sind die Preise für Grundnahrungsmittel, insbesondere für Butter, stark gestiegen. Dies führt zu einer Zunahme von Diebstählen und veranlasst Supermärkte, die Butter unter Verschluss zu halten.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet von einem Fall in Jekaterinburg, wo zwei vermummte Personen in einen Milchladen einbrachen und mehrere Kilogramm Butter stahlen. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in Moskau und anderen Teilen des Landes. Die FAZ beschreibt, wie Supermärkte darauf reagieren, indem sie Butter wie Zigaretten an der Kasse ausgeben, sie in speziellen Kühlschränken lagern oder in Schutzboxen einschließen. Diese Maßnahmen verdeutlichen die dramatische Situation der russischen Bevölkerung, die mit steigenden Preisen für alltägliche Güter zu kämpfen hat.

Capital.de und stern.de berichten ebenfalls über die Butterdiebstähle und die steigende Inflation in Russland. Sie betonen den Zusammenhang zwischen den hohen Verteidigungsausgaben im Ukrainekrieg und den steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel. Die Ausgaben für Waffen und Munition belasten den Staatshaushalt und wirken sich negativ auf die Preise für Güter des täglichen Bedarfs aus.

ProSieben :newstime analysiert die wirtschaftliche Situation in Russland genauer und führt die steigende Inflation auf die rasant gestiegenen Löhne zurück. Der Kreml investiert Milliarden in die Rüstungsindustrie und rekrutiert Millionen von Soldaten, was zu einem Arbeitskräftemangel in anderen Wirtschaftssektoren führt. Um neue Arbeitskräfte zu gewinnen, müssen Arbeitgeber außerhalb der Rüstungsindustrie deutlich höhere Löhne zahlen. Dies führt zu einem Preisanstieg bei anderen Gütern und treibt die Inflation weiter an.

Auch internationale Medien wie CNN berichten über die Inflation in Russland und die damit verbundenen Probleme. CNN zitiert Alexandra Prokopenko vom Carnegie Russia Eurasia Center, die die Verzerrung der Wirtschaft durch unproduktive Ausgaben kritisiert. Die steigenden Löhne führen zwar zu einem Wachstum des Volkseinkommens, jedoch gibt es keine umfassenden Verbesserungen in Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Technologie und Infrastruktur.

NAU.ch und 20min.ch berichten ebenfalls über die steigenden Preise und die Maßnahmen der Supermärkte, Butter vor Diebstählen zu schützen. Sie zitieren Experten, die die Nachhaltigkeit des russischen Wirtschaftsmodells in Frage stellen und auf die steigende Inflation und die hohen Staatsausgaben hinweisen.

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