Der Handel zwischen Sachsen-Anhalt und Russland ist nach dem im Dezember 2022 verhängten EU-Embargo stark zurückgegangen. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der dpa Sachsen berichtet, sind die Importe aus Russland um 99,3 Prozent eingebrochen. Vor dem Krieg in der Ukraine war Russland noch der wichtigste Importpartner Sachsen-Anhalts, mit einem Anteil von über 15 Prozent an den gesamten Importen. Im Jahr 2023 sank dieser Anteil auf lediglich 0,1 Prozent, was einem Warenwert von knapp 27 Millionen Euro entspricht.
Hauptgrund für diesen Einbruch ist der Importstopp für Erdöl und Erdgas. Wie die Zeit schreibt, waren insbesondere die Stickstoffwerke Piesteritz in Lutherstadt Wittenberg ein bedeutender Abnehmer von russischem Erdgas. Laut om-online.de betraf der Importstopp für russisches Öl per Pipeline auch die ostdeutschen Raffinerien in Schwedt (Brandenburg) und Leuna (Sachsen-Anhalt). Der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD) bezeichnete diesen Wandel als Chance und verwies auf zusätzliche öffentliche Investitionen von über einer Milliarde Euro, um die ostdeutschen Raffinerien bei der Umstellung auf andere Bezugsquellen zu unterstützen und damit „Ostdeutschland aus der Abhängigkeit Russlands“ zu lösen.
Vorläufige Zahlen für das Jahr 2024 zeigen eine Verschiebung der Importstruktur. Wie die Zeit berichtet, machen nun Metalle mit einem Warenwert von über 9,7 Millionen Euro den größten Anteil der Importe aus Russland aus, gefolgt von chemischen Erzeugnissen. Bei den Exporten Sachsen-Anhalts nach Russland führen Pharmaprodukte mit einem Wert von über 81,5 Millionen Euro die Liste an.
Der Merkur berichtet, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Schuld für den fallenden Rubelkurs, eine Folge der Sanktionen, dem Westen zuschreibt. Der Stern berichtet über die anhaltenden Spannungen und Konflikte zwischen Russland und der Ukraine sowie die internationalen Reaktionen darauf, einschließlich der Sanktionen.
