Die Abbrucharbeiten der eingestürzten Carolabrücke in Dresden werden durch wiederholte Funde von Weltkriegsbomben erheblich behindert. Wie die Sächsische Zeitung unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurden seit Beginn der Arbeiten im Januar bereits drei Bomben auf dem Abbruchgelände gefunden.
Ein Sprecher der Abbruchfirma bestätigte gegenüber der dpa, dass Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes nun die Baggerarbeiten begleiten und beratend zur Seite stehen. Die Zeit, welche die Meldung der dpa ebenfalls wiedergab, erwähnt zudem, dass die Arbeiten an der Baustraße auf der Altstädter Seite, wo die Munition gefunden wurde, zwischenzeitlich eingestellt wurden. Wie die Freie Presse berichtet, erklärte ein Sprecher der Stadt Dresden, dass die Baggerfahrer an der Stelle aufgrund der Funde nicht mehr weiterarbeiten wollten. Die Sächsische Zeitung zitiert die Amtsleiterin im Straßen- und Tiefbauamt, Simone Prüfer, mit der Aussage, dass „aus gegebenem Anlass“ keine Baggerfahrer mehr zur Verfügung stünden, was „menschlich nachvollziehbar“ sei.
Laut MDR Sachsen wurde am 27. Januar eine weitere 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe amerikanischer Bauart ohne Zünder gefunden und abtransportiert. Der Fundort wurde zuvor weiträumig abgesperrt.
Die Stadt Dresden versicherte, dass die kontrollierte Durchfahrt für die Schifffahrt weiterhin gewährleistet sei. Wie die Freie Presse berichtet, sollen die weiteren Beräumungs- und Sondierungsarbeiten anders beauftragt werden. Der Abbruch der im Fluss liegenden Brückentrümmer auf der Neustädter Elbseite wird fortgesetzt. Vor dem 13. Februar, dem 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens, werden keine weiteren Bergungsversuche unternommen, um Evakuierungen zu vermeiden. Zukünftig soll der Abbruch der Carolabrücke auch mit dem Brückenabriss in Bad Schandau zeitlich abgestimmt werden, so die Freie Presse.
Die Funde von Blindgängern sind in Dresden keine Seltenheit. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg mehrfach bombardiert und im Februar 1945 fast vollständig zerstört. Wie die Freie Presse und die Zeit berichten, kamen dabei bis zu 25.000 Menschen ums Leben.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/30/bomben-spezialisten-bei-abbruch-an-dresdner-carolabruecke
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/carolabruecke-bombe-fund-verdaechtiger-gegenstand-100.html
https://www.saechsische.de/lokales/dresden/carolabruecke-in-dresden-bomben-spezialisten-bei-abbruch-vor-ort-OFKI3IFL2JHA5PNNHOKJSLI3LQ.html
https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/bomben-spezialisten-bei-abbruch-an-dresdner-carolabruecke-artikel13682842