Am Leipziger Flughafen entdeckten Zollbeamte in der vergangenen Woche lebende Schlangen in einem Frachtpaket, wie das Hauptzollamt Dresden am Montag mitteilte. Die Tiere waren in Anhängern von Spielzeugautos versteckt. Die Sendung stammte aus Indonesien und war für einen Empfänger in Großbritannien bestimmt. Insgesamt befanden sich 14 Schlangen – Pazifikboas und Schneckennattern – in den beiden Anhängern. Eine Schlange überlebte den Transport nicht, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet.
Der Absender hatte das Paket als Nudeln und zwei Spielzeugfahrzeuge mit Anhängern deklariert. Der Verdacht auf Schmuggelgut ergab sich durch Auffälligkeiten auf den Röntgenbildern bei der Zollkontrolle. Wie die Pressemitteilung des Hauptzollamts Dresden vom 11.11.2024 erläutert, wurde daraufhin die Feuerwehr der DHL hinzugezogen, um die Tiere fachgerecht und sicher zu bergen.
Zur genauen Bestimmung der Schlangenarten wurden Experten des Senckenberg Instituts Dresden hinzugezogen. Diese identifizierten die größeren Exemplare als Jungtiere der Pazifikboa (Candoia paulsoni) und die kleineren als Schneckennattern. Da für die Pazifikboas keine Durchfuhrgenehmigung vorlag, wurden sie vom Zoll beschlagnahmt. Für die Schneckennattern besteht kein Schutzstatus, so das Hauptzollamt Dresden in seiner Pressemitteilung. Die Tiere wurden vorübergehend in der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig untergebracht.
Ähnliche Fälle von illegalem Tierhandel sind leider keine Seltenheit. Wie die Berliner Zeitung am 11.10.2023 berichtete, werden immer wieder exotische Tiere und deren Überreste ohne die erforderlichen Papiere entdeckt. So wurden beispielsweise in Ludwigshafen Knochen eines Krokodils im Postverkehr beschlagnahmt. Auch der Zoll Dresden berichtete am 3. April 2023 über die Beschlagnahmung von Kaimanzähnen und Tukanschnäbeln aus Brasilien, die ebenfalls illegal über Deutschland nach Großbritannien geschmuggelt werden sollten.
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