Im zweiten Quartal 2024 verzeichneten die Statistiken in Thüringen einen Rückgang der Schwangerschaftsabbrüche. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, wurden bei 680 Frauen im Freistaat Schwangerschaften vorzeitig beendet. Dies entspricht einem Rückgang von 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, also 107 Abbrüchen weniger. Deutschlandweit zeigte sich im gleichen Zeitraum ein leichter Anstieg der Abbrüche um 0,7 Prozent, wie die dpa am 12. November 2024 berichtete (Zeit Online).
Die meisten der betroffenen Frauen in Thüringen (295) gehörten der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen an. Hier ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 69 Fällen zu verzeichnen. 15 der Frauen waren jünger als 18 Jahre. Über zwei Drittel der Frauen waren zum Zeitpunkt des Abbruchs ledig. In 20 Fällen lagen medizinische Gründe oder eine Vergewaltigung als Begründung für den Abbruch vor.
Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland gemäß § 218 StGB grundsätzlich rechtswidrig. Innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen bleibt ein Abbruch jedoch straffrei, sofern die Frau zuvor eine Beratung in Anspruch genommen hat. Auch bei medizinischer Indikation oder nach einer Vergewaltigung ist ein Schwangerschaftsabbruch straffrei. Diese Informationen wurden ebenfalls von der dpa am 12. November 2024 verbreitet (Stern und n-tv).
Während Thüringen einen Rückgang der Abbrüche verzeichnet, zeigt der Bundestrend in die entgegengesetzte Richtung. Die Gründe für diese unterschiedliche Entwicklung sind komplex und bedürfen weiterer Untersuchungen. Es ist wichtig, die Daten der kommenden Quartale zu beobachten, um einen klaren Trend abzuleiten.