Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft: "Wenn Nordkorea sich in den Krieg in Europa einmischen kann, dann reicht der Druck auf dieses Regime definitiv nicht aus." Weiter betonte er, dass Pjöngjang, genau wie Moskau, Menschenleben nicht achte. Einer solchen Eskalation des russischen Angriffskrieges müsse Einhalt geboten werden.
Gerüchte über eine mögliche Truppenaufstockung Russlands mit nordkoreanischen Soldaten kursieren bereits seit Tagen. Auch Südkorea warnte unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse vor einer solchen Entwicklung. Selenskyj bestätigte diese Informationen und erklärte, dass es Erkenntnisse über die Ausbildung von zwei nordkoreanischen Militäreinheiten - möglicherweise zwei Brigaden mit jeweils 6.000 Mann - gebe.
Moskau äußerte sich bisher ausweichend zu den Berichten. Die russische Armee verzeichnet zwar in der Ostukraine schrittweise Geländegewinne, erleidet dabei aber hohe Verluste. Um Unmut in der eigenen Bevölkerung zu vermeiden, möchte der Kreml eine Mobilmachung russischer Männer vermeiden. Russland und die abgeschottete kommunistische Diktatur Nordkorea haben sich gegenseitig militärischen Beistand zugesichert. Nordkorea hat bereits Munition und Raketen geliefert.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/22/selenskyj-fordert-internationalen-druck-auf-nordkorea