September 9, 2024
Sicherheit im Gesundheitswesen: DRK Kliniken setzen auf Deeskalationstraining für Mitarbeiter

Gewalt in Notaufnahmen: Zunahme von Gewalt - DRK Kliniken schulen Mitarbeiter

In den letzten Jahren ist ein besorgniserregender Anstieg von Gewalt in Notaufnahmen zu verzeichnen. Pflegekräfte und Sanitäter sehen sich zunehmend körperlichen Übergriffen und verbalen Angriffen ausgesetzt. Um dem entgegenzuwirken, haben die DRK Kliniken Berlin beschlossen, ihre Mitarbeiter in speziellen Deeskalationstechniken zu schulen. Diese Schulungen sollen bereits in der Ausbildung der angehenden Pflegekräfte verankert werden.

Die ersten Kurse zur körperlichen Deeskalation beginnen in Kürze. Christian Friese, der Vorsitzende der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin, erläuterte, dass die Mitarbeiter lernen, wie sie sich in kritischen Situationen mit gewaltbereiten Personen verhalten können. „Die regelmäßige Übung ist wichtig, um bei einem Angriff das Gelernte direkt abrufen zu können“, so Friese. In den kommenden Tagen werden etwa 200 Mitarbeiter in festen Gruppen für ein Jahr lang drei Stunden pro Monat während der Arbeitszeit trainieren.

Bereits seit mehreren Jahren bieten die DRK Kliniken Workshops an, die darauf abzielen, Konfliktsituationen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass alle Beteiligten – sowohl die Mitarbeiter als auch die Patienten – unverletzt bleiben, sowohl physisch als auch psychisch. Um dies zu erreichen, ist es notwendig, eigene Hemmungen zu überwinden und bestimmte Handgriffe zu automatisieren.

Die Zunahme von Angriffen auf Pflegekräfte ist alarmierend. Im vergangenen Jahr registrierte die Berliner Polizei 194 Fälle von Körperverletzungen und Übergriffen auf Sanitäter und Pflegekräfte. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die DRK Kliniken handeln müssen, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die Schulungen zur Deeskalation sind Teil eines umfassenderen Ansatzes, der darauf abzielt, die Arbeitsbedingungen in Notaufnahmen zu verbessern und die Sicherheit des Personals zu erhöhen. In den letzten Jahren haben verschiedene Berichte und Studien gezeigt, dass die Gewalt in medizinischen Einrichtungen zunimmt. Dies betrifft nicht nur Notaufnahmen, sondern auch andere Bereiche des Gesundheitswesens.

Die DRK Kliniken Berlin haben bereits vor über drei Jahren auf diese besorgniserregende Entwicklung reagiert, indem sie einen Deeskalationsmanager einstellten, der Workshops und Schulungen durchführt. Dieser Manager unterstützt die Teams in Krisensituationen und berät sie, wie sie mit gewalttätigen Patienten umgehen können. Experten wie Danièl Lautenschlag, der in der Schulung tätig ist, helfen den Mitarbeitern, körperliche Angriffe abzuwehren und gleichzeitig die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Die Schulungen sind nicht nur eine Reaktion auf die steigende Gewalt, sondern auch eine präventive Maßnahme, um das Vertrauen der Mitarbeiter in ihre Fähigkeiten zu stärken. Dr. med. Daniel Schachinger, Chefarzt der zentralen Notaufnahme der DRK Kliniken Berlin Westend, betont die Wichtigkeit eines sicheren Arbeitsumfeldes: „Wenn wir uns sicher fühlen, können wir viel besser behandeln.“

Die DRK Kliniken Berlin setzen mit diesen Maßnahmen ein Zeichen für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und zeigen, dass sie die Herausforderungen, die mit der Arbeit in Notaufnahmen verbunden sind, ernst nehmen. Die Schulungen zur Deeskalation sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern und die Gewalt in medizinischen Einrichtungen zu reduzieren.

Die Situation in den Notaufnahmen ist nicht nur ein Problem für die Mitarbeiter, sondern auch für die Patienten, die in einem sicheren Umfeld behandelt werden möchten. Ein gewalttätiges Umfeld kann die Qualität der medizinischen Versorgung beeinträchtigen und das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem untergraben.

Die DRK Kliniken Berlin sind sich der Verantwortung bewusst, die sie gegenüber ihren Mitarbeitern und Patienten haben. Die Implementierung von Deeskalationstrainings in die Ausbildung ist ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahmen dazu beitragen, die Gewalt in Notaufnahmen zu reduzieren und ein sicheres Umfeld für alle Beteiligten zu schaffen.

Die DRK Kliniken Berlin sind ein Beispiel für eine Institution, die proaktiv auf die Herausforderungen reagiert, die mit der Arbeit im Gesundheitswesen verbunden sind. Die Schulungen zur Deeskalation sind ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Sicherheitskonzepts, das darauf abzielt, die Mitarbeiter zu schützen und die Qualität der Patientenversorgung zu gewährleisten.

Die Zunahme von Gewalt in Notaufnahmen ist ein ernstes Problem, das nicht ignoriert werden kann. Die DRK Kliniken Berlin setzen mit ihren Schulungsprogrammen ein Zeichen, dass sie die Sicherheit ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und bereit sind, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, Stern.

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