Das Oktoberfest, eines der größten Volksfeste der Welt, steht vor der Tür und die Vorbereitungen für die Sicherheit der Besucher sind in vollem Gange. Die Münchner Behörden haben ein umfassendes Sicherheitskonzept vorgestellt, das darauf abzielt, die Sicherheit während der 16 Festtage zu gewährleisten. Das Fest beginnt am 21. September und endet am 6. Oktober 2024. In diesem Jahr werden rund sechs Millionen Gäste aus aller Welt erwartet.
Die Sicherheitskontrollen an den Eingängen des Festgeländes werden in diesem Jahr verstärkt. Dies ist eine Reaktion auf die jüngsten Vorfälle, die die Sicherheitslage in Deutschland beeinflusst haben. Die Münchner Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl und der Leiter der Abteilung Einsatz bei der Münchner Polizei, Christian Huber, haben angekündigt, dass die Sicherheits- und Verkehrsmaßnahmen auf der Wiesn umfassend erläutert werden.
Ein zentraler Bestandteil des Sicherheitskonzepts sind die Videoüberwachung und die Zugangskontrollen. Über 50 Videokameras werden installiert, um das gesamte Gelände zu überwachen. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren. Zudem wird es ein Verbot für größere Taschen und Rucksäcke geben, um die Sicherheit der Besucher zu erhöhen. Auch Messer und Glasflaschen sind auf dem Festgelände verboten.
Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, gelten über dem Oktoberfest Flugverbote, auch für Drohnen. Polizeibeamte werden mit Bodycams ausgestattet, um im Falle von Vorfällen Beweise sichern zu können. Die Zufahrten zum Festgelände werden durch Poller und Pflanzenkübel aus Beton gesperrt, die mit bunten Blumen geschmückt sind, um den festlichen Charakter des Oktoberfests zu unterstreichen.
In Anbetracht der jüngsten mutmaßlich islamistischen Terrortaten in Solingen und München wird es erstmals stichprobenartige Kontrollen mit Hand-Metalldetektoren an den Eingängen geben. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, gefährliche Gegenstände frühzeitig zu identifizieren und zu verhindern, dass sie ins Festgelände gelangen. Die Anzahl der Ordner wird ebenfalls erhöht, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Im Vorjahr waren rund 600 Polizisten und etwa 2200 Ordner im Einsatz.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Sicherheitskonzepts ist die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“, die seit 2003 besteht. Diese Initiative bietet Unterstützung und Hilfe für Frauen, die sich in unangenehmen Situationen befinden. Der Safe Space, der sich im Servicezentrum des Festgeländes befindet, bietet Frauen die Möglichkeit, sich bei Problemen oder Bedrohungen an vertrauenswürdige Mitarbeiterinnen zu wenden. Hier können sie auch ihren Handy-Akku aufladen oder Hilfe bei der Orientierung erhalten.
Zusätzlich zu den physischen Sicherheitsmaßnahmen wird auch die App „SafeNow“ eingeführt, die es Gästen und Bedienungen ermöglicht, mit einem Klick Sicherheitspersonal direkt an ihren Standort zu rufen. Diese App wird testweise im Schottenhamel-Zelt eingesetzt und soll dazu beitragen, dass sowohl medizinische Notfälle als auch Übergriffe schnell gemeldet werden können.
Um Taschendiebstähle zu verhindern, wird es erneut eine Zusammenarbeit mit Fahndern aus anderen Ländern geben. Besonders am zweiten und dritten Wochenende des Oktoberfests werden Beamte aus Italien vor Ort sein, um Sprachbarrieren zu überwinden und Diebe zu fassen.
Die Sicherheitsmaßnahmen für das Oktoberfest 2024 sind umfassend und berücksichtigen sowohl technologische als auch persönliche Sicherheitsaspekte. Die Münchner Behörden sind bestrebt, ein sicheres und fröhliches Fest für alle Besucher zu gewährleisten. Mit der Kombination aus Videoüberwachung, Zugangskontrollen, stichprobenartigen Kontrollen und Unterstützung für Frauen und Mädchen wird ein hohes Maß an Sicherheit angestrebt. Die Vorbereitungen zeigen, dass die Sicherheit der Gäste oberste Priorität hat, um das Oktoberfest zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Quellen: dpa, Zeit Online
